MELBOURNE-ANKUNFT Gestern erreichte Karina mit ihrem behinderten ( gegen das Wort behinderten hat Karina Einspruch erhoben und so lassen wir es bei stummem oder schweigendem, nicht hören könnenden und nicht hören wollenden- und wenn er etwas hören kann, nicht verstehen wollenden ) Mann Melbourne . Thema vor dem Bahnhofsgebäude : Abends ein Hotelzimmer finden. Ziel: Ibis-Hotel. Australien-Melbourne- Auf der Suche nach der Kunst Vielleicht darf man nicht immer wieder die Architekturauffassung Europas , die in den internationalen eingegangen ist, zur Beurteilung der australischen Moderne heranziehen- dann wird man vielleicht seine grundsätzliche Ablehnung der Fassadenarchitektur der gerade „brandnew“en Gebäude um den Federation Square überwinden. Für mich war das gestern. Tingel-Tangel- Jahrmarktsbuden- Architektur, Zerstörung jeden Gestaltungswillen im Detail- wie schon im Nationalmuseum in Canberra .Die Architektur Brisbanes ist bester internationaler Stil der neuesten Moderne, für uns Europäer, wenn wir nicht in heimische Nostalgie verfallen sind, hinreißend.- Aber was bedeutet das für die junge australische Generation , dem Multi-Kulti, dem gelebten lebendigen Kuddel-Muddel der verschiedensten ethnischen Gruppen, die gegeneinander kaum noch auszumachen sind ? Vielleicht drückt sich im Federation Square gerade dieses formlose, auch in der Architektur als lebendig empfundene Kuddel-Muddel aus, und wird als befreiend von konventionellen Maßstäben empfunden. Der große „Screen“ , der in zerhackten „Spots „ die Siegesehrungen der Schwimmweltmeisterschaften mit grellen Lichteffekten in die Stadt schrie, entspricht vielleicht mehr der gesellschaftlichen Wirklichkeit als eine wohlgestaltete Fassade im internationalen, oder gar noch europäisch historischem Stil ? Schon am gleichen Abend zweifle ich an dem, was ich am Morgen geschrieben habe und lasse keine Nachsicht walten nach den Erlebnissen des heutigen Tages ! Vor einem wunderbaren Gemälde von Tiepolo stand ein Flügel. Als wir uns diesem Ausstellungssaal näherten, spielte Kay Chin mit jugendlicher Bravour Chopin , Scherzo No 2 op 31 . Wir waren hingerissen. Wir hatten die Gemäldesammlung in Melbourne nicht erwartet, noch weniger ein Konzert im Museum in solch einer hohen musikalischen Qualität. Wir hörten Richard Strauss bis zum letzten Ton und vergossen, ausgehungert wie wir waren, Tränen in der Wiederbegegnung mit unserer heimatlichen Kultur. Die Rückseite des Programmblattes ist der rechte Ort, meiner Begeisterung für das gestern Erlebte, Gesehene und Gehörte, Luft zu machen. Australische moderne Kunst ? Neben dem Fontana hängt ein Bild von John Nixon, geb. 1949 in Australien ( Silver Monochrome 2006)Es hängt im Raum mit Helen Frankenthaler, Richter, Immendorf, wharhol . ein Bild von Michael Taylor. Es hängen im Rhembrandtcabinett mit einem späten Werk ( Alter Mann mit weißem Haar - ein faszinierender Rembrandt ) Tuschezeichnungen von Fred Williams, gesammelt von der Stifterin Lady Reid – ein bisschen Twombley, ein bisschen Rembrandtzeichnung. |
Australien (8)
Mo, 03/05/2007 - 16:40