2007

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New Zealand (28)

DAS KAPITEL "AIV" IN MEINEM LEBEN

Ich arbeitete gerade am Wettbewerb für den Neubau der Wohnungsbaukreditanstalt WBK, als mich Dieter
Hundertmark au den jährlichen Schinkelwettbewerb des AIV aufmerksam machte und meinte,: wenn ich in Berlin als Freier Architekt tätig werden wollte, ich an diesem Wettbewerb teilgenommen haben müsste. Etwas zögerlich trat ich dem AIV bei- damals musste man Mitglied weren, um an dem Wettbewerb teilnehmen zu können- und entwarf das städtebauliche Konzept für die Entwicklung des Tegeler Hafens, eine mich faszinierende Aufgabe. Der Entwurf schien mir fundiert und locker in der Darstellung . Als die Jury getagt haben musste , ging ich in die Geschäftsstelle des AIV. Damals noch in der Knesebeckstrasse , zu Herrn Steinmann und fragte scheinheilig, wer denn den Wettbewerb denn gewonnen hätte und erhielt zur Antwort: Das würde ich schon erfahren! – Also verloren ! Ich rannte durch den Tiergarten, verwünschte die Jury und den ganzen konservativen AIV , und das Thema war für mich erledigt.
Am nächsten Morgen kam das Telegramm mit der Post : Ich hatte in der Rubrik Städtebau den Schinkelpreis gewonnen. Freunde einladen, Flaschen öffnen, Sektkorken springen lassen, bis mittags das Telephon klingeltet und Bärbel Hundertmark mit den Höre übergab. Ein Herr Dörre sei am Apparat. Er gratulierte mir zum dritten Preis im Wettbewerb der WBK, ein zweiter Preis sei nicht vergeben worden, den 1. Preis hätte Herrn Dr. Hotzel zugesprochen bekommen.- Ich war sprachlos, dass ich in diesen für alle Architekturbüros offenen Wettbewerb unter den Gewinnern sein sollte- und vergaß , mich irgendwie zu bedanken- ich sagte überhaupt nichts. Herr Dörre meinte tröstend, dass er für meine Arbeit gestimmt hätte , und das Votum sei 6zu 7 gewesen. Ich stotterte in meinem tagfrühen Suff , dass ich ganz platt sei, und dass ich nicht mehr nüchtern sei, da ich am heutigen Morgen erfahren habe, dass ich den Schinkelwettbewerb in der Fachsparte Städtebau gewonnen habe. Dörre lachte aus vollem Herzen und gratulierte mir. Wir hatten später ein sehr nettes Gespräch.
Das Schinkelfest kam, und die Wettbewerbsarbeiten wurden in der „Schwangeren Auster“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Presse kam, und ich sollte der Redakteurin des SFB die Schinkelsieger zeigen. Ich deutete auf mich und schlug einen Fernsehspot mit der Arbeit und Schinkelsieger vor, was sofort in die Tat umgesetzt wurde. In der Abendschau wurde der Spot gesendet, in der Morgenpost auf einer ganzen Seite präsentiert. Beim Fastmahl durften wir neben dem Senator Schwedler sitzen, und zum Ende des Abends hatten wir gemeinsam eine Flasche Wodka ausgetrunken. Ein für mich unvergesslicher Abend.
Ich widmete mich dann mit großem Einsatz meiner beruflichen Arbeit und der AIV trat immer mehr für mich in den Hintergrund, bis Bodo Fleischer, der sich bemühte, den Schinkelwettbewerb zu neuem Leben zu erwecken, mich bat, ihm dabei zu helfen. Das junge Büro hatten sein Geld mit Ausschreibungen von Wettbewerben für den Senat von Berlin im Auftrag von Herrn Nottmeyer auf der Grundlage von Nutzwertanalysen , die ich bei Prof. Kölle gelernt hatte, verdient, hatte also im Wettbewerbswesen Erfahrung. Von diesem Zeitpunkt an haben wir die Wettbewerbsausschreibungen für den jährlichen Schinkelwettbewerb federführend erarbeitet. Wir wollten ein Forum für die junge Architektengeneration schaffen, auf dem neue architektonische Ideen diskutiert und prämiert werden. Die Teilnehmerzahl stieg dann wieder von Jahr zu Jahr und die Bewältigung der Wettbewerbsdurchführung wurde immer aufwändiger und kostspieliger.
Bodo Fleischer legte den Vorsitz im Vorstand des AIV nieder und überredete mich, sein Nachfolger zu werden und ich blieb es fast 10Jahre Engagierte mich insbesondere für den Nachwuchs und den Schinkelwettbewerb, und wir mischten als größter Architekten- und Ingenieurverein mit über 550 Mitgliedern moderat in der Planungspolitik mit. Schon in den ersten Tagen meines Vorsitzes. Ich gehörte bis zu diesem Zeitpunkt keinem Gremium im AIV, war niemandem verbunden, konnte relativ frei entscheiden- erhielten alle mit dem Bauwesen befassten Senatoren Telegramme, das Erbe Scharouns , das Kulturforum mit der Philharmonie zu schützen. Ein besonders engagierter Streiter war Herr Arndt( Sen Bau Wohn) . Wir suchten zu verhindern, dass ein irrsinniger Entwurf von Hans Hollein die Philharmonie eine Säulenarkade vorzusetzen, realisiert wurde. Unsere Aktion hatte Erfolg Der regierende Bürgermeister Diepgen entschied gegen den Entwurf Holleins.
Damit war der AIV als Störenfried in der Senatspolitik etabliert. Die Kämpfe um den Erhalt der einmaligen städtebaulichen Situation in Sinne Scharouns hielten während meiner ganzen Zeit als !. Vorsitzender an und die Angriffe auf dieses Stück bedeutender Nachkriegsarchitektur sind nie ganz unterblieben. Die letzte Aktion ist im letzten Jahr erfolgt, und Uwe Hameyer hat mich als damaligen 1. Vorsitzenden mit Engagement und einem guten Statement vertreten.
Höhepunkt des Jahres blieben die Schinkelwettbewerbe. Im Gefühl der Machtlosigkeit in der Durchsetzung der von der jungen Architekturgeneration kreierten Ideen ist dann der Artikel mit der Diskussion zwischen Adjunkt und Konjunkt entstanden, der in der Zeitschrift Baukultur erschienen ist.
..............widmete ich mich dann wieder ganz meinem Büro und überredete Dr. Fissler, mein Nachfolger im Vorsitz des AIV zu werden. Er ist ein Jahrzehnt jünger als ich und es galt weiterhin die Devise, den AIV zu verjüngen., vor allem in seinen Gremien . Ich zog mich mit dem Versprechen, mich nicht mehr in die Arbeit des Vorstandes einzumischen zurück. Der AIV verschwand aus meinem Gesichtskreis.
Mit meinem 65. Lebensjahr zog ich mich nicht nur aus meinem Erwerbsleben zurück, löste die Büros auf , sondern gab alle bestehenden Mitgliedschaften auf, so auch den AIV. Dies verhinderte mit vehementen Worten Dr. Semmer und er animierte mich, mit ihm eine Kampagne zur Erneuerung des AIV und zur Gewinnung neuer Mitgliedschaften, vor allem junger Architekten zu inszenieren , was wir dann mit großem Elan taten. Adjunkt und Konjunkt diskutierten wieder, eine Vortragsreihe wurde gestartet und erfolgreich durchgeführt. Die Ernennung eines jungen Vorstandes blieb aus . Das Kapitel AIV wurde mit Abschiedsschreiben in mehren Anläufen nun doch geschlossen.

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SKIZZE ZUR BEGRÜSSUNG AM 10-JÄHRIGEN UND 70-JÄHRIGEN JUBILÄUM

Liebe Freundinnen und Freunde der Burgwallschanze
..Herzlich willkommen .. und haltet keine Lobreden...Ich weiß, wie sehr Ihr uns und unsere Arbeit schätzt- und die Anderen brauchen es gar nicht zu wissen... Ihr sollt heute nur mit uns feiern, ganz ausgelassen feiern, und zwar das 10-jährige Bestehen der Burgwallschanze Loben sollt Ihr Karina, meine liebe Frau und Mutter der Schanzenkinder, mit Beifall sollt Ihr die jungen Künstler bedenken, die der Burgwallschanze das Leben schenken. Sie sind es, die, auch wenn wir nicht mehr sind, die Burgwallschanze für die nächste Generation mit Leben erfüllen werden.
Euch allen haben wir im Namen der Burgwallschanze zu danken, dass Ihr die Treue gehalten habt und mit Eurer Unterstützung vielen jungen Künstlern Mut gemacht habt, ihrer Kunst zu leben und sie uns darzubieten- und sie werden es danken, indem sie die nächste Generation unterstützen..........

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EINE FIKTIVE BEGRÜSSUNG ZU EINER FIKTIVEN VERNISSAGE IM NÄCHSTEN JAHR

Meine Damen und Herren..........

Zu meiner Entschuldigung , dass ich vor Ihnen stehe , kann ich vorbringen, dass ich es nicht gewollt habe.
Sie sollen es gewollt haben, hat man mir einzureden versucht. Wenn Sie es nicht gewollt haben, verliert meine Anwesenheit Jede Berechtigung, also glaube ich daran.
Und was sehen Sie nun?
Einen alten Mann, der rüstig auf die 70 zugeht ohne Furcht und in der irrigen Vorstellung vielleicht auch ohne Tadel. Denn, was ich tue, - und das Ergebnis dieses Tuns sehen Sie heute vor sich ,- tue ich mit ganzem Herzen Ob es in irgendeiner Weise gelungen ist, bleibt nur Ihrem Urteil vorbehalten. Ich habe mir abgewöhnt, zu urteilen. Ich misstraue meinem Urteil und ersuche, meine Urteilsfähigkeit , die ungeschmälert vorhanden ist, zu bändigen. Zu oft habe ich mich geirrt und musste widerrufen. Aber das gilt nur für meine Person.
Ich sehe staunend vor den Wundern dieses Lebens, und versuche, sie zu erfassen, mit ihnen zu leben, und , wenn es möglich ist, mitzumischen bei diesem Spiel, welches uns Gott auferlegt hat, zu spielen. Wir sind Akteure in diesem Naturschauspiel Leben – es geht immer um das Leben –u m die Gestaltung unseres Lebens- und wir sind die Schöpfer unseres Lebens, wir sind frei, - so glauben wir in den frohen Minuten oder gar Stunden unseres Lebens. Und so finden wir die Kraft, mitzugestalten, mitzuformen, zu verändern, immer wieder neu anzufangen immer wieder in einer neuen Welt aufzuwachen, lebendig zu werden. Es ist unsere eigene Kraft, die uns am Leben erhält.
Warum ich Ihnen das erzähle?
Das Ergebnis dieses Lebens sind die Werke, denen Sie gegenüber stehen. Es sind Exkremente dieses meines Lebens. Ob sie für Sie irgendeine Bedeutung haben können, weiß ich nicht. Sie sind Bestandteil Ihrer Umwelt geworden. Die werden sie betrachten und aufnehmen oder verwerfen, wie auch ich versuche, meine Umwelt aufzunehmen, oder versuche, sie zu negieren, wenn ich sie für bedeutungslos für mein Leben halte. Aber wie oft habe ich mich geirrt .Trial an Errror ist ein schöner Begriff aus der Wissenschaft, der die Erkenntnismöglichkeit zu eindampft , was man Realität nennt.
Sind Bilder Realität ? Nein, sie sind Bestandteil einer Welt, die mehr Realität hat als das tägliche Leben—
Sie sind nicht Abbild der äußeren Erscheinungsformen der dinglichen Welt, sie sind eine eigene Welt in ihrer Fiktion aus meinem Kopf.
Suchen Sie nichts in diesen Bildern. Sie werden nichts aus Ihrer bisherigen Welt finden -es ist meine Welt- oder wir leben in der gleichen Welt der Bilder.

„Metamorphose“

Das Gefühl wird immer inniger, dass die mich umgebende Welt ein Teil von mir wird, ich sie in meinem Inneren wiederfinde, die Trennung von Innenwelt und Außenwelt verschwindet, sich aufzulösen beginnt. Umso stärker sind die Eindrücke der Natur, umso tiefer dieses Gefühl der Innigkeit. Die Sucht mit der Natur, mit ihren Kräften und ihren Bewegungen zu leben, wird immer ungebändigter durch intellektuelle Reflektion- entweder der Verstand lässt nach, was zu begrüßen wäre, denn viel Gutes im Leben hat er nicht hervorgebracht, und das Prahlen mit dem Intellekt erschein immer alberner—oder das emotionelle Erfassen der Welt wird wieder stärker– wie es in der Kindheit die Wahrheitsfindung über die Phantasie war. – Und das Mittel ist die Versenkung .

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WIE AUF DER BURGWALLSCHANZE, SPATZEN SIND HALT AUCH NUR SPATZEN

Als wenn etwas Unerhörtes passiert ist, regen sie sich auf, machen ein Spektakel, dass man ganz aufgeschreckt ist :“ Es wird doch nicht etwas Schlimmes sein.„ Sie flattern wild durcheinender , umeinander herum von Ast zu Ast , dann stürzen sich alle, gebündelt zu einem Schwarm , in die Lüfte, fliehen geradezu ihr dichtes Gestrüpp in die Ferne, und fallen genauso plötzlich wieder ein, und das Spektakel beginnt von Neuem.
Mein Gott, was mag da nur passiert sein ?
Und dann ist ganz plötzlich Stille, absolute Stille- kein Pieps, kein Geflatter. Die Aufregung hat sich gelegt.
War das alles nur ein Familienkrach, immer wieder, jeden Abend vor dem Sonnenuntergang , jeden Morgen, bevor die Sonne ihre ersten Strahlen über den Horizont schickt ? Man wird jedenfalls mitgerissen, kommt aus dem Entsetzen so schnell nicht heraus.
Ich fühle mich wie auf der Burgwallschanze. Dort hausen meine Spatzen in einem Gewirr von Schlingpflanzen, Efeu, und Wein in der großen Pergola – hier im dichten Waldrand aus Bambus. Aber es ist überall immer Dasselbe mit den Spatzen.

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GEDANKEN BEIM BESUCH DES "KAURI-MUSEUMS"

Roland Barthes hätte zwei weitere Bände seiner „Mythen des Alltages“ schreiben können nach diesem Besuch Neu Seelands und vor allem dieses Museums , das bezeichnender Weise „Kauri-Museum „ heißt , obwohl hier vor allem versucht wird, Neu Seeland eine Geschichte zu geben. Neu Seeland hat noch keine Geschichte, keine eigene Geschichte. Die Geschichte muss noch erfunden werden aus den Mythen des Alltages der Einwanderer , seien es Europäer oder Maoris. Ein Mythos ist schon geboren: der Kauri , ein mythischer Baum in seinem unvorstellbar möglichem und tatsächlichen Alter, seine enorme Gestalt, seine Metamorphose vom Baum zur sakralen Säule der Götterwelt der Maoris, der Kampf der Weißen mit dem Baum um das Überleben. Er ist für Neu Seeland einmalig und bildet mit die Grundlage seiner ökonomischen Existenz, wie das Gold. – aber frei vom verachteten Goldfieber, verbunden mit der Maori-Gottheit Natur.
Dieses Museum ist eine Fundgrube für die Analyse von Mythenbildungen. Noch sind die Gründungsväter auf ihren verblassenden Photos noch unverherrlichte Menschen des Alltages, Urgroßväter und Großväter, die mit Äxten und Schaufeln das Ernstein des Kauri aus dem Baum schlagen oder dem Boden graben, deren Frauen in gänzlich europäischen Ambiente made in England- alles“ very british“ - den alltäglichen Geschäften nachgehen – alles minutiös im Museum dargebracht. Noch überwiegt die neutrale Stimme der geschichtlichen Datenansage, mi wissenschaftlicher Akrebie vorgetragen . Aber plötzlich blitzen Verherrlichungen einzelner Personen, auch wenn sie nur „ digger“ zu Lebzeiten waren, durch, welche die besonderen Tonfarben, das gewisse Timbre in die Stimme legen. Der Sprung in den Mythos ist nicht weit.
Heute ist der Ramsch, der in dem Anspruch, alles Sammelbare hat geschichtlichen Wert, mehr Grundlage für Nostalgie, die gänzlich in den Kitsch abzurutschen droht, als zur Grundlage einer mythischen Geschichtenbildung wird. Diese Gefahr ist übergroß, a ja alle geschichtliche Grundlage nur im fernen verlassenen Heimatland zu suchen ist, bei den Europäern ebenso wie bei den Maori.
Entweder Neu Seeland erfindet sich eine Geschichte , die das Einst und Heute unter eine , wenn auch nostalgisch eingefärbte Flagge führt, oder es wendet sich vom Historismus befreit der Zukunft zu- und schreibt selbst lebendige Geschichte.

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Reise 2007 - Nahe am weltlichen Paradies
Reise 2007 - Nahe am weltlichen Paradies
Reise 2007 - Nahe am weltlichen Paradies

NAHE AM WELTLICHEN PARADIES

Eine Nacht am weltlichen Paradies- oder dem, was die Menschen von dem Paradies auf Erden erhalten haben, und so denn doch wieder nicht----
-die nächtlichen Wanderungen über den Campingplatz nicht mehr so schrecklich, sondern erfüllt unter dem Glanz des südlichen Sternenhimmels – alles Unbekannte ! oder „ Verstellte „ am Himmel, aber ganz nah. Hellwach
-die Erinnerung an die Kauribäume , Gott-Vater, Vater des Waldes, die vier Schwestern und der Größte der Kaurifamilie – es sind Naturgötter, die Namen der Maoris tragen- die Träume von der Metamorphose der ursprünglich weltlichen Bäume in sakrale Säulen, die das hohe Gewölbe der Waldkathedralen bilden
-die langsame Fahrt durch den subtropischen Regenwald – die Wanderung im Unterholz zu dem entfernten 7. Sohn der Kaurifamilie . Die Natur hat mich umfangen, legt die Karten offen, und sagt mir: Das bist Du im Inneren, - und nun sei das auch im Äußeren .Und denke Dir? Außer Allen- in Deiner Vorstellung.....

-Ein neues Spiel: Golf, das Spiel gegen dich und deine Unzulänglichkeit . Groß angekündigt, farbiges überdimensionales Schild an der Abzweigung — und ein kleines profanes Holzschild, Schwarz auf Weiß, - Geschlossen- today- am Platz. Aber das Schild schien schon länger zu hängen .-Also Weiterfahrt an den Beach , noch größer angekündigt , noch gewaltiger ! Verbotsschilder reihen sich an Verbotsschilder . Wir ließen unser Home-Monster schon am Eingang des Ortes gegenüber einer“ Fish and Chips“ Bude stehen und liefen auf einem Betonstreifen neben der Fahrbahn , teilweise vom Sand verweht , hinunter an den Strand. Andere waren mit dem Auto auf den Strand gefahren und düsten, das Wasser aufspritzend, an der Wasserkante entlang- zur hellen Freude der Autofahrer. Wie drückten uns an die Seite des breiten Strandes und wanderten in der prallen Sonne auf und wieder ab. Die Wellen schlugen auf den Strand- wie sie es immer tun- und wir waren bald ganz allein mit der überwältigenden Natur.
-Wie wäre es schön, an dieser Natur mit ihrer Frucht beteiligt zu sein, einem schönen leckeren Fischchen, unfrittiert ohne Panade, ohne altes Fett, nur leicht gegrillt ?- und frischen Salat dazu?, nur mit einem leichten Zitronendressing? ohne Sahne ?
-Könnt Ihr haben : In der unscheinbaren Frittenbude, die sich unter ihrem Holzdach als liebevoll in allem Kitsch hergerichtete heimelige Bude zeigte, mit einer netten, aufmerksamen Bedienung, nein, nicht schönen, aber sehr freundlichen jungen Bedienung. Auch noch einen Capucino dazu ?Ja, bitte,! Perfekt!
Welch eine Überraschung !
Ein Schmängerchen auf den Lippen, Freundliche Worte im Ohr, Lächeln in den Augen!
Wir waren nahe am weltlichen Paradies—vor dem Hintergrund der unergründlichen Kauri-Bäume aus dem Jenseits.

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Reise 2007 - Kauri-Dom, noch einmal zurück in den Kauri-Dom
Reise 2007 - Kauri-Dom, noch einmal zurück in den Kauri-Dom
Reise 2007 - Kauri-Dom, noch einmal zurück in den Kauri-Dom
Reise 2007 - Kauri-Dom, noch einmal zurück in den Kauri-Dom

KAURI-DOM, NOCH EINMAL ZURÜCK IN DEN KAURI-DOM

Dieser Kauri soll seine Wurzeln zur Zeit der Krönung Karls des Großen in den Boden gedrängt haben, jener begann sein pflanzliches Leben mit der Geburt Christi - und Kauris sollen noch doppelt so alt werden können und erst mit viertausend Jahren sterben.
Welch eine Dimension!
--Und noch einmal zurück in den Kauriwald mit künstlichen Ohren, hören und sehen. Welch ein Konzert der Tiere , für mich speziell mit integriertem Tinitus.

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Reise 2007 - Puketi-Maninangina Kauri walk

PUKETI-MANINANGINA KAURI WALK

Mit welcher Sorgsamkeit und Liebe zur Natur der Holzsteg in den Kauriwald um die einzelnen Riesen gelegt worden ist, ist berührend!
Es ist ein gewaltiges Scenarium – Urriesen-, geradewegs in den Himmel strebende Rundsäulen mit fernen Kronen !
Das Menschlein steht auf den in Ehrfurcht den göttlichen Riesen zu Füßen gelegten Holzteppichen und blinzelt , den Kopf weit zurückgelegt in die hinter den uralten Kronen am Himmel stehende Sonne. Eine ergreifende dämmrige Stille im Unterholz des Urwaldes.
Es ist kaum vorzustellen, dass Menschen ihre jämmerlichen Kettensägen in diese Stämme gedrückt haben. Aber zehn Häuser aus einem gefällten Baum zu bauen ist für Menschen ein nicht widerlegbares Argument – war es ! Jedenfalls ist hier ein Engagement für den Erhalt der Natur zu spüren, was so klar, so einfach und direkt ist, dass man es für echt und wahr halten muss—Kerikeri ist schon vergessen –

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KERIKERI-DOCH NICHTS WEITER ALS KIKEREKI

Den ersten Prospekt schon am Flughafen, den wir in der Hand hielten, war eine quadratisch aufgemachte, auffallende, farbige Glanzbroschüre mit einer großen Aufnahme des ersten Steinhauses im europäischen Stil, und auf der Rückseite eine prachtvolle Aufnahme eines Maorie-hauses mit einem überwältigenden Text über das bedeutende Touristenzentrum Kerikeri mit seinem Museum und natürlich excelenten Shoppingmöglichkeiten , Restaurants und diversen Serviceleistungen. Wir rollten nachmittags langsam nach einem erfüllten Tage mit der Seefahrt in die Bay of Islands und dem Spiel auf dem 57. Golfplatz auf der Weltrangliste in das Städtchen Kerikeri und parkten in einem der Top10-Holiday-Parks am River mit „waterfall“. Der Campingplatz trug wieder etwas zur Ernüchterung bei, man muß eine besondere Vorliebe für das Camperleben mit Gemeinschaftsküche, Gemeinschaftsdusche und Gemeinschaftsklo haben, um diese Art von Tourismus zu lieben. Wir warenvon diesem Gemeinschaftsleben durch unseren gut ausgerüsteten Camper-Van zwar befreit, aber das Ambiente bleibt.
Ein Spaziergang bei untergehender Sonne am River, über den eine Betonplatte „rübergeknallt“ war ,zu dem Golfplatz von Kerikeri führte uns in den halbtropischen Busch. Wir gingen schlafen mit dem Entschluss , morgens in der Frühe zu starten und gleich die Sehenswürdigkeiten, die so hoch angepriesen, waren zu besichtigen und dann zu dem Kauri-Wald zu fahren.
Wie haben die Sehenswürdigkeiten verpasst, sind in Einbahnstrassen ohne jede Beschilderung geführt worden und landeten auf einer ins Umland führenden Nebenstrasse , an deren Rand wie überall Holzhäuschen an Holzhäuschen gereiht war en.Nach einigen Kilometern standen wir am Ende einer Sackgasse vor Häuschen , in deren Fenstern Schilder „ For Sale „ aufgeklebt waren. Neue oder halb fertige offensichtlich Ferienhäusern einer bezaubernden Landschaft wurden zum Verkauf angeboten, auffallend viele. Uns wurde zugewinkt, man grüßt hier draußen bewusst den Fremden , ein freundliche Geste. Wir wendeten, fuhren zurück in das Zentrum Kerikeri und wollten nur noch die Strasse Nr 10 , die uns wieder in die Rundfahrt durch das Nordland einfädeln sollte. Wieder sahen wir das Shoppingcenter , die beiden Schulen, die Schokoladenfabrik , verpassten aber die Zufahrt an die Flussmündung, an der nach Plan die beiden Hauptattraktionen der Stadt liegen sollten. Wir verließen Kerikeri auf der endlich gefundenen Nr. 10 – und in der Erinnerung wird das Kerikeri bleiben, das unerhörten, ungesehene, nicht erlebte.
Tourismus ist mehr als Werbung, ein gewisser Wille zum Service vor Ort müsste spürbar sein, nicht die abweisende Haltung, mit der die Benutzung der dump-station erschwert wird. .Auf den Plänen ist diese bedeutende Entsorgungsstation immer sehr deutlich markiert, aber in der Realität nur mit großen Rangierkünsten zu erreichen. Offensichtlich möchte man das Eintrittsgeld von den Touristen, aber nicht deren Rückstände. Ich hoffe zwar, dass die ständigen Hinweise auf die erforderliche Sauberkeit und die lange Liste dieer Verbote in der Benutzung der Holiday-Parks nicht persönlich gemeint sind, aber angesprochen fühlt man sich doch.
Vielleicht ist es gut so, dass wir die Attraktionen der Stadt als Touristen nicht genutzt haben . So haben wir mehr Zeit für den Kauriwald , für die Natur. Kerikeri bleibt für uns nur noch Kikereki.
Und dann gleich wieder dies:

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FRIEDENSREICH HUNDERTWASSER

Was Friedensreich Hundertwasser bewogen haben mag, sich in Neu Seeland ein großes Stück Land zu kaufen, im Ort Kawakawa eine öffentliche Toilettenanlage zu bauen, einige Fassaden der Wild-West – Laden- und der Kneipenzeile im town-center mit seinen emaillierten Topfsäulen zu gestalten, ein Abgrenzungsmäuerchen gegen die Fahrbahn au dem Bürgersteig zu setzen
Vielleicht schwebte ihm Gaudi vor, aber eine Toilettenanlage ist kein Denkmal für die Heilige Familie, oder auch kein Museum, wie es Salvatore Dali` geschaffen hat , in dem zwar auch viel Kitsch angehäuft ist, aber doch in ganz anderen erstaunlichen Dimensionen und in einem anderen kulturellen Kontext.. Hier wirkt das Ganze etwas sehr spießig , und im Zusammenhang mit dem nun sich daran festmachenden Tourismus absurd! Jetzt werden aus jedem Winkel der benachbarten Bretterbuden eingerollte Blattfiguren ,Spiralen Töpfe, Säulchen, Schüsselchen und Schälchen al a Formgebung Hundertwasser angeboten. Das wird er nicht gewollt haben, aber er hätte es wissen müssen.
Wenn er Illusionen eines Gauguin nach einem paradiesischem Leben in der Südsee gehabt haben sollte, warum ist er dann in ein Land gegangen, dass von Auswanderern aus der Südsee und aus Europa und späterhin des gesamten pazifischen Raumes besiedelt worden ist, in dem die ursprüngliche Natur durch Menschenhand vernichtet worden ist und sich nur dank des außerordentlichen Klimas gegen die Zerstörungswut behauptet hat ? Hatte er missionarische Ambitionen, worauf die Anpflanzung von 40 00 Bäumen schließen lässt , dann wird an seinem Einsatz die Sinnlosigkeit eines solchen Engagements gegen die profane tägliche Welt sichtbar.
Was wird von ihm im Gedächtnis der neuseeländischen Nachbarn n bleiben, wenn nicht der Tourismus seinen Namen und seine Tat hochstilisiert ? Was bleibt von seiner Tat in der europäischen Kunstszene erhalten ,wenn nicht das gegenwärtige unverständige Kopfschütteln?
Oder war ihm das alles gleichgültig geworden und er ist einfach ausgestiegen und hat sich selbst mit dem Stück Land und den Bäumen der Natur zurückgegeben- dann hätte es des Toilettenhäuschens nicht bedurft

New Zealand (18)

Reise 2007 - Whangarei

WHANGAREI

Nach diesem morgentlichen Rundgang durch das Center des Städtchens Whangarei habe ich eine ferne Ahnung davon erhascht, was die Entwicklung dieser Orte bedeutet. Dies Städtchen mit 40 000 Einwohnern hat gerade sein 150 –jähriges Bestehen in einem großen Festakt gefeiert. In den Schaufenstern waren die Photographien der Gründungsfamilien aus gestellt . die Captain Mc.... aus Irland auf dem Segler bis an den Strand Neu Seelands quer über die Wasser der halben Welt gesteuert hatte, die „Jaggers „ und „Gregors“ . die ersten Holzhäuser , eher Hütten waren in Aufnahmen , die Ende des 19.Jahrhunderts geschossen worden sind, vorgestellt. Die Generation, die aus Irland hierher ausgewandert ist, ist die gleichzeitige Generation meiner Mutter. Langsam beginne ich zu ahnen,was die Bewohner von Whangarei unter Geschichte verstehen.
Geschichte ist die erste Teekanne aus Metal, der erste Kochlöffel , das Bett, der Schrank aus dem ausgehenden 19.Jahrhundert- und wahrscheinlich die einzelnen Familiengeschichten, die noch nach drei Generationen ganz lebendig in ihren Erzählungen vom Anfang sind.
Das ist Geschichte hier. Das ist Historie hier. Und unsere europäischen Jahrhunderte, und das tausendjährige Rom sind abstrakte Geschichten aus einer anderen Welt. Aber die Sehnsucht nach dieser anderen, für Auswanderergeneration vergangenen, abgeschnittenen Welt ist lebendig geblieben in den Relikten, die als Erinnerungsstücke an die Welt der Ahnen von den Einwanderern mitgebracht worden sind. Sie müssen wie
Reliquien verehrt werden. Für unsere Augen sind die Auslagen in den sog. Antiquitätenläden horrender nostalgischer Kitsch , aber für die Einwohner von Whangarei sind sie ein Teil der für sie fassbaren Geschichte . Die Geschichte mit den Hintergründen, die zur Auswanderung geführt haben mag, bleibt unfassbar. Wie groß muss das Elend gewesen sein, wie groß die Sehnsucht nach einem neuen Paradies
Und umso bewundernswerter ist dieser Aufbau einer Stadt mit 40 000 Einwohnern aus dem Nichts. Das gefundene Gold wird geholfen haben mit dem Willen, sich eine neue Heimat zu schaffen .
Heute liegen in den vielen Bücherläden Farbbände über Klimt, Bücher aus aller Welt, in allen Sprachen. Bewundernswert!

New Zealand (17)

COROMANDEL-MANDEL-MANDEL

Meerbusenschöne
Weich legen sich die weißen Sandstrände an Deine Flanken
Es war wieder ein herrlicher Tag, warm und voller Sonnenscheinan den weiten Stränden der Ostküste Coromandel
- auf das gute Essen und den guten heimischen Wein in guten Restaurants in Coromandel mussten –und wollten wir verzichten , als wir sie Re sahen.

New Zealand (16)

WHITNEY NEWSTON IST KEINE ITALIENERIN

Wir haben eine wunderschönen Tag auf der Coromandel-Halbinsel verbracht. Gesternspät abends bei Dunkelheit auf einem bäuerlichen Platz angekmmen und heute bei bedecktem Himmel mit Sonnendurchbrüchen abgefahren , die Phalanx der Highlights zu erlaben : HotWaterBeach, (siehe „Der Spaten“) , von Aussicht zu Aussicht , auf das Meer nit den vorgelagerten Felsinseln , auf die subtropisch bewaldeten steilen Kalkfelsen, Der wunderschöne Spaziergang zu der Cathedral Cove, unvergessen die Habei-Beach und hinauf in die Spitze zur Feary.
Dann wollte Karina diesen Tag krönen mit einem Fischessen ( den leckeren Fisch vom Fischmarkt in Tauranga noch im Gaumen ), am Hafen in dem kleinen Städtchen Whitianga. Whitianga konnten wir nicht aussprechen, vergaßen den Namen auch immer wieder. So hieß er Whitney Newstone . In der Vorstellung konkretisierte sich das Abendessen irgendwo bei untergehender Sonne am Hafen wie in Italien- vielleicht ein Glas ausgesuchten Weines dazu- alles in allem , die Krönung dieses Tages.
Riesige Fahrbahnen mit mehreren amerikanischen roundabounds führten uns am Flughafen, am Golfplatz , an überdimensionierten Wegweisern nach Town-City. Links abbiegen, rechts abbiegen, aber wo ist hier das Stadtzentrum ?? Hier ! die Tankstelle !
Die Stadtinformation mit groß geschriebenenkleine i geschlossen. Unser Campingplatz am Hafen Geradeaus , links am Wasser, die Ufer weit versandet, auf dem gegenüberliegenden Ufer fünf Segelboote, sonst weiter nichts zu entdecken, rechts die Einfahrt in unseren Holliday- Park - und nun stehen wir inmitten unserer Campingfreunde , Wohnwagen neben Wohnwagen- Gott sei Dank nicht ausgebucht- und kochen Kartoffeln und Möhren. Es wird ein köstliches Abendmahl – aber Whitney Newston ist keine Italienerin- und mag die Phantasie auch Purzelbäume schlagen!
Nein! Nein! Nein! Es ist doch ganz anders! Wir haben es gesehen ! Es gibt einen ganz großen sportboothafen, aber er ist nicht hier, sondern weiter weg an der Stadt, Slip-Anlagen, asphaltierte Flächen, auf denen Boote auf Bootsanhängern in Reihe liegen und darauf warten. Dass sie ins Wasser gelassen werden. Kein Mensch war dort zu sehen, die Schranken geschlossen. Doch! Doch! Doch!
Whitney Newston ist keine Italienerin !

New Zealand (15)

Reise 2007 - Der Spaten
Reise 2007 - Der Spaten
Reise 2007 - Der Spaten
Reise 2007 - Der Spaten
Reise 2007 - Der Spaten

DER SPATEN

Es ist so unglaublich, wie vieles, was Menschen miteinander treiben, und so unglaublich ist auch die Idee , die zu diesem
Treiben geführt hat. Man sagt dem Kommis nach, dass er als eine der wesentlichen Zielsetzungen das Ausmerzen der Phantasie im Sinne hat, und die Konzentration auf das Wesentliche , das Überlebenstraining, schlussendlich die Vernichtung des Gegners verlangt. Aber irgendwie gibt es da immer wieder doch Schlupflöcher. Die Rekruten werden auf vierzig Kilometer langen Gewaltmärsche getrieben.- Sie sollen ihre Lebensfähigkeit prüfen, an die Grenze ihrer Leidensfähigkeit kommen und nur noch an das Überleben denken bis auf den sie schikanierenden Spieß, der zum Ersatz für den fehlenden Gegner wird, aber selbstverständlich nur in ganz geheimen Gedanken der Rekruten.
Abmarsch seitlich in die Büsche, den Kackspaten in die Hand, Grube graben, Notdurft verrichten. Und dabei muss in die ganz geheimen Gedanken des Rekruten eine Idee ie ein Blitz eingeschlagen haben.
Aufgewachsen ist er an der wunderschönen Beach der Corommandel, eine wunderschöne Gegend , aber für die in ihr lebenden Menschen nicht sehr ertragreich, ja fast karg auf den steilen< meist bewaldeten Hängen der Bergkuppen. Nur in den Tälern grünt es im Überfluss für die Tiere für ihre Schafe .Der Tourismus sollte geweckt werden und die wunderschönen Strände erschlossen werden. Aber nur Strände, auch wenn der Sand körnig und weiß ist und Wälder auf Höhenrücken sich zur Erholung anbieten , das reicht heute für den weltweit gewordenen Tourismus , und man möchte ja gerade reiche Gäste aus Übersee anlocken, nicht aus.
Als Kind hatte unser Rekrut oft im Sand an der schönen Beach gespielt und den Stellen mit dem warmen Sand , in dem warmes Wasser beim Buddeln zu Tage trat. Er erzählte es den Eltern, die Eltern erzählten es den Nachbarn. Es ist keine Besonderheit in dieser Gegend. Die Erde öffnet sich an vielen Stellen und spuckt heiße Dämpfe in die Luft oder lässt warmes Wasser aus den Hängen quellen. Nur , das dies an einem Strand geschah, war wohl etwas besonderes.
Sofort griffen die Manager des Tourismus dies auf. Der Tourismus brauchte in dieser Gegend ein besonderes „Event“, um erfolgreich sein zu können. Am Besten ist : es ist einmalig auf der Welt oder man kann es wenigstens behaupten, auch wenn einige darüber lachen. Kurz und Gut, Die Prospekte wurden gedruckt. Nun hieß der Strand der Kindheit unseres Rekruten“ Hot Water Beach“ .Man konnte seine Füße in den Sand drehen und es wurde warm !Oder – un das war der Blitzschlag der Idee in die Gedankenverlorenheit unseres marschierenden Rekruten-: Man konnte sich ein Loch graben und sich in das warme Wasser setzen ! Und womit gräbt man sich ein Loch ? Mit dem Spaten! Und wo erhält man den Spaten ? Bei ihm ! Kackspaten lagen herum, wurden weggeworfen, da man sie im Wald nicht richtig ohne Wasser säubern konnte. Er sammelte sie alle ein, vergrub sie heimlich. Niemandem erzählte er von seiner neuen Geschäftsidee - und als er vom Kommis entlassen wurde, war zwar seine Phantasie etwas eingeengt, aber er war auf seine Idee fixiert.. Gewinnen, gewinnen mit dem Spaten !
Er baute am Strand seiner Kindheit einen Stand auf und vermietete an die Touristen, die nun dank der staatlich subventionierten Reklame weltweit, immer zahlreicher an der berühmten !Hot Water Beach! erschienen, den Spaten, d.h. die Spaten, denn mittlerweile waren es über einhundert Stück .Jeder Tourist wurde animiert , mit dem für einen Dollar gemieteten Spaten sich seine eigene Grube zu graben, nein, sich nur da hinein zu setzen, un d wenn liegen, doch nur so, dass der Nacken auf dem Rand liegt, und man diese Lage in Erwartung einer Zukunft genießen kann. Natürlich war es in den Gruben- oder sagen wir doch lieber Loch, um weitere Assoziationen zu vermeiden –Natürlich war es in diesen Löchern schön warm , wie im Meer, noch zusätzlich aufgeheizt durch die brennende Sonne. Aber noch wärmer wird es nicht. Die warmen Quellen , die unser Rekrut noch unter seinem Kinderpopo gespürt haben mag , sind lange schon nicht mehr physikalisch nachweisbar. Aber mehr Wärme ist ja auch nicht erforderlich, es ist so sehr gemütlich warm, und dass das „ von den heißen Quellen im Gebiet der Hot Water Beach stammt, steht glaubwürdig im Prospekt. Also bestehen diese Quellen ewiglich !
Nur einmal hat sich eine ältere viel gereiste Dame darüber beschwert, dass sie, obwohl sie mit dem gemieteten Spaten tief gegraben habe, keine Temperaturerhöhung in ihrem Becken- sie sagte nicht Loch , nicht Grube, sie sagte Becken – gespürt habe. Auf bewusst sehr umständliche Art und Weise wurde ihr erklärt, dass das Naturphänomen natürlich nur bei Ebbe auftrete , und sie gerade gegraben habe, al s die Flut eingesetzt hätte. Das beruhigte sie und es wurde auch nie mehr danach gefragt. Böse wurde nun aber unser Spatenverleiher. Wurde doch jetzt die Geschäftszeit um die Hälfte verkürzt, wenn Ebbe und Flut am Tage wechselten .! Aber auch diese Unruhe legte sich bald wieder, als unser Spatenverleiher feststellen musste , dass der Touristenandrang zur Zeit der Ebbe nun wesentlich größer wurde und zur Zeit der Flut gar nicht so viel abnahm, da die meisten Touristen auf solche Feinheiten gar nicht achten. Dabei sein ist alles !
Ja, nun ist das Gelächter, der Spott um unseren ehemaligen Rekruten und nun Spatenverleiher an der Hot Water Beach verstummt !
Er hat Haus und Hof, Familie und ein neues Auto, und bezieht Nachschub an ursprünglich gestohlenen Spaten- ein sehr begehrtes Andenken an dieses Event der Natur – längst ganz legal aus den Restbeständen der sich rückläufig entwickelnden Armee Neuseelands .
Der Nachbar, der nun auch im Fahrwasser des Erfolges mit der HotWaterBeach mitmischen will- und zwar ganz modern mit einer „ surfing-school“ hat damit keinen Anklang gefunden. Surfen tut man an anderen Stellen, obwohl dort die Wellen nicht höher oder länger sind.
Nur der Reiseprospekt gibt die Orte vor, an denen die einzelnen „Events“ stattfinden .Und hier , an der berühmten HotWaterBeach werden eben nur Gruben ausgehoben, nein Löcher oder doch noch besser Becken für den lebenden Bedarf gegraben- mit einem für einen Döllar gemieteten Kackspaten.

New Zealand (14)

WHENUAKITE

Die Welt ist doch nicht so paradiesisch , sie ist viel menschlicher – und Menschen sind keine Engel!
In den Reiseprospekten wird vollmundig erzählt von den romantischen Neuseeländern, die mit ihren Caravans wild an den exponiertesten
Stellen frei in der Natur übernachten. Wir waren die einzigen und wir haben lange gebraucht, um ein Eckchen
Neben der asphaltierten Straße zu finden, das außerhalb der Gefahrenzone des Fahrstreifens und nicht vollgemüllt war. So romantisch war es eigentlich nicht, obwohl das Gefühl , mit seinem Monster von Van in der freien Natur zu stehen, so verheißungsvoll war. Aber Verheißungen wandeln sich oft wieder Sehnsüchte zurück. Es wird wieder menschlicher und profaner, emotionsloser. Und das Vehikel, das die Versprechen wahr werden lassen sollte , wird zu einem Monster von Auto mit viel Equipment , viel sinnlosem Beiwerk , und zum Schluss einfach unpraktisch. Ein kleines Auto plus einem schlichten Hotel ist einfach die bessere Lösung.
Wir hatten hoch in den Bergen eine Nische in einer ehemaligen Zufahrt zu einem nun verwahrlosten, überweideten Grundstück gefunden und waren auf engstem Raum rückwärts eingeparkt . Wir hatten beschlossen, hier zu übernachten. Der Abend graute und übertrug das leicht Grauen auf uns. Wie, wenn die Neuseeländer unter ihnen auch dem Recht und der Ordnung abtrünnig gewordene „Engel“ hätten, wenn es auch hier im sog. Paradies nicht nur das Gute und Schöne gäbe, sondern die Warnung am Strand nicht nur eine bösartige Unterstellung gewesen sein sollte. Also gaben wir Gas- wir wollten uns ja nicht nachsagen lassen, das wir gutgläubig ,ja leichtsinnig, gar geizig gewesen seien, nur um dem verordneten Campingplatz zu entgehen. Wir hangelten uns über Serpentinen durch die Berge . Es war nun zu Ende des Tages , es waren die höchsten Berge mit den steilsten Hängen, und es begann zu regnen.
Was das die Strafe für die Ungläubigkeit an das Gute im Menschen? Hier: an das Gute in den Neu Seeländern, in allen Neuseeländern, oder war es ein Fingerzeig Gottes, was in dieser Nacht noch alles hätte passieren können, wenn wir uns dem Toben der Natur auf unseren wahrscheinlich noch illegitimen Standplatz hoch in den Bergen anvertraut hätten, oder war es nur wieder eine Laune der Natur, völlig unbedeutend?
Wir suchten in der angebrochenen Nacht nach einem sicheren Hafen menschlicher Behausung , einen Platz, von dem man mit einem einfachen Druck auf einen Klingelknopf die direkte Verbindung zur Polizei sofort herstellen kann , nichts andere suchten wir. Wir hatten ja alles in unserem Monster.
Aber das Paradies war uns verloren gegangen. In Whenuakite ist es jedenfalls nicht .

New Zealand (13)

ASPHALT

Die Neuseeländer lieben den Asphalt. Die in GänzeasphaltiertenStraßen durchziehen das ganze Land, umrunden es, kesseln es ein. Für den ruhenden Verkehr sind große Flächen in der Nähe jedes shopping-Möglichkeit asphaltiert, die Zentren der sog. Städte sind breit angelegt mit Standspur in Senkrechtaufstellung , mit zwei Fahrspuren, einem schräg linierten Mittelstreifen, mit nochmals zwei Fahrstreifen und einer Standspur, . Nun alles asphaltiert Nun stehen Fahradfahrstreifen und neuerdings Fußwege in Asphalt auf dem Programm. Ja sicher ist diese Ausführungsart funktionell wohl das Beste und wird wohl auch das Preisgünstigste, aber die großen Asphaltflächen um den Hafen von Wellington sind einfach abstoßend. Es ist wohl auch nur als Interimslösung gedacht .Sicherlich nennt die Stadtverwaltung mit ihrem Architekten diese abscheulichen ungestalteten Flächen Promenade. Man schließt die Augen vor soviel Hässlichkeit , obwohl das Grundkonzept stadtplanerisch wohl das
Richtige ist - aber man träumt von den gestalteten Plätzen Italiens mit ihrem bezauberndem Pflaster – oder auch von den Plätzen Englands, dem alten Mutterland.
Das Ärgerliche daran ist, dass die Gestaltung dieser Flächen keinen Pfennig mehr kosten würde , nur etwas emotionelles Engagement , Engagement für die Schönheit, mehr geistige Arbeit ,mehr Mühe, über das
Nützlichkeitsdenken hinaus. Das hat alles noch gar nichts mit Kunst zu tun, sondern mit Annehmlichkeit in der eigenen geschaffenen Umwelt. Mehr ist es nicht!
Meckern ist wichtig, nett sein kann jeder !

New Zealand (12)

Reise 2007 - Paradies im hidden walley
Reise 2007 - Paradies im hidden walley
Reise 2007 - Paradies im hidden walley
Reise 2007 - Paradies im hidden walley
Reise 2007 - Paradies im hidden walley

PARADIES IM "HIDDEN WALLEY"

Die schönsten Plätze im Paradies sind privat. Entweder Du bist mit einem guten Geld Eintritt gern gesehener Gast und wohl umhegt, oder der Engel Gabriel wird dich um zwölf Uhr nachts mit Poltern an deinem Camping-Van unter lauten Drohungen aus deinem selbstgewählten Paradies vertreiben, “privat area“ .
Der für dich bestimmte öffentliche Raum ist das asphaltierte Band durch die wunderschöne Landschaft mit Schotterausweichbuchten am Randstreifen , und sonst nichts- bis auf großangelegte Parkplätze vor shopping und Restaurants in den Zentren der sog. Städte., die du aber nur während der Verkaufsöffnungszeiten nutzen darfst. Abends bist du gezwungen, auf eine der vielen Campingplätze zu fahren, wo du dicht an dicht mit deinesgleichen, mit deinen mitreisenden Nachbarn dich waschen , duschen, Toilette benutzen, und wenn du noch mehr Gemeinschaft mit Campern suchst, auch Kochen und Essen kannst, und vor der Weiterfahrt den Wagen an der dump-station wieder entleeren und auffüllen kannst. Ansonsten umgibt dich nur Hässlichkeit auf engem Raum.
In dem privaten Paradies Orakei Korako , einem, wie angepriesen, wahrscheinlich am besten erhaltenen Geothermalgebiet Neu Seelands und einer der schönsten der Welt(Lonely Planet Guide) wirst du nach dem Eintritt freundlich empfangen und mir einem Boot über den Styx in das infernalische Schwefelland übergesetzt. Du wirst anhand deiner Sprache- man ist vollständig auf Tourismus eingestellt – auf gut gezimmerten Hozstegen, die eingerahmt sind durch viel“ Danger““ Danger“ –Schilder – es wird spannend gemacht- man ist schließlich in der Hölle und eine Hauptattraktion ist der Höllenschlund, die „ Ruatapu Cave „ durch das farblich wunderschöne Höllenland geführt. Die Privat-Familie hat aus diesem Naturspektakel eine gute Touristenattraktion gemacht, und hegt und pflegt dieses Kleinod der Natur- zu aller und eigenem Nutzen.

Ein wunderschönes Erlebnis im „hidden valley „
Das der Erzengel Gabriel so erbost war, liegt wahrscheinlich nur daran, dass er sich ausgeschlossen fühlt.
Gerade hat er in der Kneipe , in der sich die Farmer der Gegend am Sonnabend –Abend zum Bierchen und Schwätzchen treffen, groß lamentiert, dass der Tourismus gerade an diesem Eckzipfel des „hidden valley“ vorbeigeführt wird und nur die Oraki- Familie alles absahnt, und es mit dem Geld immer knapper wird, und die Subventionen, die noch sein Vater für den Bau der Zufahrtsstrasse zu seinem Haus erhalten hat, gerade gestrichen worden sind. Selbst die großen Steine, die er persönlich mit seinem Traktor an den Rand des Weges,damit kein Tourist dort parken kann, geschleppt hat, hat er mit eigener Kraft ohne staatliche Hilfe bewältigen müssen.
Und was sieht er, als er um Mitternacht nach Hause kommt? Da hat doch ein Camping-Van, so einer von den großen, zwischen den großen Steinen geparkt, über nacht geparkt, Ohne zu zahlen oder so etwas in der Art. So geht das nicht !Die Touristen müssen doch auf der öffentlichen Strasse bleiben: wo kommen wir da hin, wenn sie auf unsere privaten Grundstücke fahren? Was haben wir davon, außer, dass sie wie die Schafe ihre Notdurft auf unserer Wiese verrichten? So ist das mit dem Tourismus nicht gemeint, auch wenn er mitten in der Nacht mit etwas von Germany stottert.
Na ja, ich habe ihn über Nacht dann doch stehen lassen, er hat mich ja auch nicht verstanden oder verstehen wollen . Man darf die Touristen doch nicht ganz verschrecken, vielleicht springt ja für mich auch noch irgendetwas aus dem Tourismus heraus. Aber so geht das nicht !

New Zealand (11)

Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua
Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua
Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua
Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua
Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua
Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua
Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua
Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua
Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua
Reise 2007 - Der Sonntag in Rotorua

DER SONNTAG IN ROTORUA

Die älteren , sehr sportlichen Damen, ganz in Weiß gekleidet, weiße Schirme, -caps,damit die scharfen Augen, die der Kugel folgen, verschattet sind, weißes T-shirt, weiße lange Hosen oder Bermuda- Shorts bis über die Knie, weiße Sportschuhe, - ganz perfekt in Weiß auf dem ganz kurz Geschorenen Rasen, „very english „.
Sie schieben am Sonntag in dem spannenden Match gegen die Mannschaft des Nachbarortes ganz souverein die ruhige Kugel, beklatschen sich gegenseitig bei gelungenen Würfen, wenn sich die Kugel , auf zwei Seiten abgeflacht, ganz gemächlich möglichst neben die kleine weiße Kugel auf die Seite legt.
Und dies auf den“ pleasureground“ vor der Kulisse der im englischen Stil um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert von Dr. Stanley Wohlmann selbst entworfenen und gebauten Badehauses, da heue das Museum der Stadt ist.
Es ist erstaunlich, wie unverfälscht sich Traditionen halten, wenn sie eine gesellschaftliche Bedeutung behalten .Hier: „very english“.
Nach den Erlebnissen in der großen, weiten, ungezähmten Natur, die mit verschandelten Stadtkernen kontrastiert, trifft einen dieses Bild unvermutet und man beginnt den Sonntag , die Ausstrahlung der Kultur und die feine Zivilisation zu genießen. Europa mit seiner Kultur ist nicht weit weg und man ist nicht mehr fremd. Man setzt sich auf die Terrasse , trinkt eine Cafe-Latte , isst ein überbacknes Steak oder überbackenen Fisch mit Chips , hätte auch Kuchen und Sandwich zur Auswahl gehabt, und schaut den Männern auf dem zweiten Rasen und den Familien auf dem dritten Spielfeld, abgesenkt unter der Terrasse, damit man über alle Spielfelder einen guten Überblick hat, zu. Alle spielen englische Ballspiele bis auf die Möven auf dem mittleren Platz, die sich wieder streiten.
Die Geschichte des Ortes ist wieder ganz einfach und schnell erzählt:
Die Natur öffnet Schlünde, die Schwefeldämpfe in die Luft speien. Es bilden sich Schlammlöcher, aus denen Dämpfe blubbern , gelbliche Rinnsale schlängeln sich in den großen, nach Schwefel stinkenden See. Aber das soll sehr gesund sein---und so erbaute Stanley Wohlmann , ein im Badewesen sehr erfahrener Mann aus
England hier am anderen Ende der Welt, ein für damalige Zeit hochmondänes Bad- Anfang des 20.Jahrhunderts.Man ist erstaunt und fragt sich, ob Engländer oder andere Europäer in der damaligen Zeit nach Neu Seeland gereist sind, um Schwefelbäder zu nehmen. Alte Photos zeigen die mondäne Gesellschaft in langen Röcken auf dem pleasure- ground spazieren gehen.
Das Badehaus ist eine, von Stanley Wohlmann selbst entworfene gelungene Bäderarchitektur mit einer mehrgeschossigen Hallein Holkonstruktion mit repräsentativen Galerien , von denen man alles sieht und man gesehen wird , wenn man die gewundene Treppe hinabsteigt.
Dr. Stanley Wohlmann ist dann einige Jahre später nach England zurückgekehrt und dort Mitte der vierziger Jahre gestorben. Diesem Mann wird Rotorua alles zu verdanken haben.
Das heutige Rotorua hat alles im sportentertainment und sonst wenig zu bieten. Fragt man im Informationszentrum nach der Attraktivität der Stadt und nach schönen Spaziergängen, wird man auf Reisebusse,Flugzeuge, und Helikopter verwiesen, die einen zu den „water-falls“ oder den“ caves“ oder den „tracks „ weit außerhalb der Stadt bringen sollen. Auf eigene Faust erschließt sich die Gegend um das attraktive Badehaus mit seinen blühenden Gärten, Golfanlagen und den Wegen am Ufer des Sees auf das Schönste. Man ist erstaunt über die Aussagen im örtlichen Informationszentrum, das diese Schönheit im Verborgenen hält.
Aber mit „Spa“ und Sport, Essen und Trinken ist wohl mehr zu verdienen.
Wir werden Golf spielen und uns auf die eigene Art vergnügen. Das Ungetüm von Camping-Van sicher im Hafen neben zwei Golfplätzen untergebracht.

New Zealand (10)

ROTARY-CLUB BERLIN SÜD

Lieber Dietmar, liebe Freundinnen und Freunde,
es sind einsame meetings auf hohen Bergen an tiefen Seen. Hier ist sonst niemand außer Karina und heute die Wale!
Herzliche Grüße aus Neu Seeland- Manfred.

New Zealand (9)

MEINE GESCHICHTE ZUR BURGWALLSCHANZE

Diese Geschichte ist ebenso gefunden wie alles , was über die Schanze geschrieben worden ist. Die beruht ebenso auf Fakten, Erkenntnissen und Einsichten, ist vielleicht nur aus einer anderen Sicht gesehen, vielleicht voreingenommen, wie andere Geschichten auch.
Immer wieder wird auf die Bedeutung der Burgwallschanze im Kriegsfalle hingewiesen. Sie hat nie eine Bedeutung im Kriegsfalle gehabt. Sie ist geradezu ein Beispiel eines immerwährenden Friedens .. wenn man ihn hält, den Frieden, vielleicht für immer.
Richtig: gebaut ist sie zum Schutz gegen die womöglichen Angriffe böser Feinde- gedacht wurde an die Franzosen, die dann aber nie kamen.. Schützen sollte sie ein böses Gut : Kriegswaffen, insbesondere die Herstellung in der Geschützgießerei, gemeinsam mit zwei weiteren Schanzen.
Und die Kuriosität der Geschichte liegt gerade darin, dass der Erfindungsgeist der Ingeneure in der Geschützgießerei verhindert hat, das die Burgwallschanze je eine militärische Bedeutung erhalten konnte und so zum Sinnbild des Friedens werden konnte .
Gleichzeitig mit der neuen Geschützgießerei an der Mündung der Spree in die Havel Mitte des 19.Jahrhunderts gebaut, war diem die Schanze, mit der Fertigstellung Mitte der 50er Jahre , überflüssig geworden , weil die Ingenieure während der Bauzeit eine neue Kanone entwickelt hatten, die weiter und genauer schoß als die bisherigen. Ein intellektueller Sieg der preußíschen Ingenieure über womögliche Feinde , die nun mit veraltetem Kriegsgerät nicht wagen würden, Preußen anzugreifen .
Aber Geschäft ist nun mal Geschäft, - und dieses zwar immer bedingungslos- und die Preußen verkauften dieses neue Wunderwerk moderner Kriegsführung auch an die womöglichen Feinde - Geschäft ist Geschäft. Und mit diesem neuen Geschütz konnten die Feinde über die Burgwallschanze hinweg auf die zur damaligen Zeit größte Waffenschmiede schießen, was sie aber auch nie taten . Aber die Burgwallschanze hätte in diesem grausamen Spiel keine Bedeutung, war eine Fehlinvestition gewesen, und was baulich für eine schöne !Geschaffen für die Kunst !
Zwar dauerte es noch fast 150 Jahre, bis die Burgwallschanze zu ihre eigentlichen Bedeutung gelangte, aber früher wäre es auch undenkbar gewesen, dieses Bauwerk einer so anderen Bedeutung als der der Kriegsführung zu öffnen. Man ließ es lieber mit nebensächlichen Nutzungen verunstalten. Vielleicht ar die Nutzung als Wohnen im Kriege und der Versorgung der alliierten Sieger mit Kaffee noch das Sinnvollste, diente es doch dem Leben. Aber zum richtigen Leben ist die Burgwallschanze erst mit der Kunst erwacht- idealer Ort der Kreativität, der Gestaltung, der Präsentation und der Geselligkeit eines Freundeskreises für die Kunst .

New Zealand (8)

WORT ZUR WOCHE, NICHT NUR ZUR WOCHE...

Sicher komme ich mit dem, was ich Ihnen erzähle wieder ins Gerede, dass das alles nicht ganz rotarisch ist und überhaupt nicht philosophisch tiefgründig, nur so eine bäuerliche Weisheit für den täglichen Gebrauch auf der Strasse ,einem Gassenhauer nicht unähnlich. Etc. etc etc.
Nun ja was soll's! Ich erzähle Ihnen von dem Spruch:
Am Marktplatz in dem kleinen Städtchen Hitzacker am Fuße der Ausläufer des Drahwehn , wo die Jeetzel in die Elbe einmündet, steht, eingeschnitzt in den großen Querbalken, der den Giebel eine gotischen Hauses trägt, ein Spruch nicht nur für die Woche, sondern ein Spruch für das ganze leidige tägliche Leben unter Menschen.
Dieser Spruch hat mir schon als kleiner Junge die für das Leben notwendige Gleichgültigkeit gegen die Meinung meiner Mitmenschen, wenn ich mit der Durchsetzung meiner abstrusen Ideen zu kämpfen hatte—und das begann schon, als ich aus der Idylle meiner Kindheit auf dem Lande in die Aufbauschule nach Hitzacker, die Baron von der Busse , dem Onkel des holländischen Prinzgemahls von Amsfeld gegründet hatte, versetzt wurde. Übrigens hatte ich die Aufnahmeprüfung mit über zwanzig Fehlern im Diktat bestanden. Ich hatte auf der Dorfschule Fußballspielen und Singen gelernt.—und so musste der Spruch im gotischen Giebel mich immer wieder trösten und mir, wie gesagt, die für
mein Leben so notwendige Gleichgültigkeit gibt, vermitteln.
Der Spruch : Do wat du wullt, die Lü snaakt doch !
( Du kannst tun was du willst, die Leute reden doch !)

New Zealand (7)

HAPTISCHE KUNST

Die Hand ist eines der sensibelsten Sinnesorgane. Sprichwörtlich ist das Fingerspitzengefühl. Das Streicheln mit der Hand ist eine besondere Liebkosung. Überall steht : Don't touch ! Noli me tangere !
– auch etwas Geheimnisvolles ......
Das Tastgefühl zu mobilisieren kann Ziel eines haptisch ausgerichteten Kunst werden. Konkret sind Plastiken und Skulpturen zu schaffen, die nicht nur angesehen, sondern angefasst werden sollen. Finger umfasssen Rundungen , Fingerkuppen stoßen auf harte Kanten, die ganze Hand wird eingefasst in einem tiefen Schlitz, die Rückhand weich umschmiegt.
Das kann zu einem Erlebnis werden, sehen und fühlen . Im Dämmerlicht wird der Vorgang noch verfremdet ,bekommt aber dann sicher etwas Jahrmarkthaftes , Gruseliges. Eine gewisse distinguierte Noblesse sollte bleiben.
Vielleicht ein gute Idee, Machen , Umsetzen, nicht vergessen !

New Zealand (6)

TAIHAPE, DIE "REIZENDE" STADT

Wie schnell man seine Meinung ändern muss wenn einen die Umstände dazu zwingen! Was habe ich mich mokiert über die unangestrichenen Holzhäuser mit den Blechdächern in Ansammlung um eine Tankstelle , die sich Umkreis von Wellington „Citys“ nennen. Wir hatten am Abend noch nach einem wunderbaren am Hafen die sog. Stadt verlassen, um der Automeute am nächsten morgen zu entgehen, hatten in Upper Hutt am Rugby – ´Rasen parkend übernachtet und waren nun auf dem Wege in das Touristenzentrum Taupo und Routura . Wir hatten kein Bargeld. Die unzähligen Automaten in Wellington gaben uns Kein Bargeld heraus, irgendeine Knopfdrückfolge war uns entgangen, unser Obst war uns nun zur Neige gegangen und ich hatte vergessen, auf die Benzinuhr zu schauen. Mit einem Mal stand das Katastrophenscenario
Vor Augen. Kein Geld ,kein Benzin, kein Obst- am Straßenrand liegen bleiben, die Nacht kommt und dann so das Übliche ,was vor dem inneren Auge aufleuchtet bis hin zu den schrecklichsten Verbrechen.
Eine lange Hangabfahrt in die City Taihape. Ein Blick in die reizende Hauptstrasse zeigte schon von Hang die offene Tür der Bank of New Zealand . Es war Freitagnachmittag: eine offene Tankstelle im Zentrum dieser reizenden Stadt, einen offenen Supermarkt mit Bakery, und einem der typischen Kramläden, in dem man alles für Haus und Garten und Camping etc erhält. Wir konnten auf einer großen ,modernen Tankstelle- sieh mal an, so ein bedeutender, gut ausgebauter Ort, eine City- tanken. Eine reizende Bankfilialleiterin zeigte uns am Automaten die richtige Knöpfchenreihenfolge , durften es in ihrer Gegenwart zweimal wiederholen, welch eine reizende Person in dieser reizenden Stadt.
Im Kramladen erhielten wir die Toilettenchemiekalie , im Supermarkt reichlich Obst, sogar Weißbrot, aufgebackene Pasteten mit einer Fleischfüllung, Milch und , und , und ....Welch ein reizender Ort. Auch die Fassaden der Bretterbuden an der Hauptstrasse waren ansehnlicher als in den übrigen Vorstadt-Citys. Aber vielleicht waren die ja auch gar nicht so hässlich. Es kommt immer auf die Umstände an !

New Zealand (5)

Reise 2007 - Taiki, litle Nick an No Name  Whale-Watching in Kaikoura
Reise 2007 - Taiki, litle Nick an No Name  Whale-Watching in Kaikoura
Reise 2007 - Taiki, litle Nick an No Name  Whale-Watching in Kaikoura
Reise 2007 - Taiki, litle Nick an No Name  Whale-Watching in Kaikoura
Reise 2007 - Taiki, litle Nick an No Name  Whale-Watching in Kaikoura
Reise 2007 - Taiki, litle Nick an No Name  Whale-Watching in Kaikoura
Reise 2007 - Taiki, litle Nick an No Name  Whale-Watching in Kaikoura
Reise 2007 - Taiki, litle Nick an No Name  Whale-Watching in Kaikoura

TAIKI, LITLE NICK AN NO NAME
WHALE-WATCHING IN KAIKOURA

Man kann sich ja nicht immer dem Tourismus entziehen , sollte man ja auch nicht. Man ist ja kein Absonderling, der zum Außenseiter wird.
Man kann ja die Nächte mit dem Schlafen auf grüner Wiese im Wohnmobil verbringen, nachts sich wundern, ob das der Orion ist, und das Kreuz des Südens suchen. Man kann ja von dem alternativen Leben träumen. Aber man gehört ja zu einer Gesellschaft und die frönt dem Tourismus.
Also kauften wir uns Tickets für das Boot , das uns zu den Walen aufs offene Meer , wo es ganz ist, bringen sollte. Natürlich waren wir, ungeübt in der Bewältigung solcher Touristenattraktionen viel zu früh an der Abfahrtsstelle des Busses, der uns zu dem Boot bringen sollte. Und wir wurden , nachdem wir durch Verkaufsstände mit Mützen , Merinopullovern ,made in China ,wieder mit dem Aufdruck „New Zealand“, Postkarten, Büchern über Whale-Watching ,Reklame über Reklame , geschleust worden waren ,in einen Fernsehraum bugsiert, in dem auf einem Großmonitor „ Impressions“ vom Meer und seinen Tieren gezeigt wurden, herrliche Aufnahmen , Springende Killer-Wale in Gruppenformationen , vereinzelt Saltos in die Luft zwirbelnd, prustende Wale, die die Schwanzflosse erhabend aufrichtend, sich in die Tiefe wälzend, elegant landende Albatrosse und, und, und....Das würden wir alles live sehen !
Aber wir waren ja schon vorgewarnt durch die Pinguin-show , wo wir uns verarscht fühlten, um dieses extreme Wort noch einmal zu gebrauchen.
Aber es kam ganz anders!
Nach dem Transfer mit dem Bus wurden wir auf ein hochmodernes Katamaranboot , amerikanisches design , junge Mädchen im schwarzen dress und Firmenmützen- Disney in New Zealand . Auf dem Boot mussten wir in der Kabine Platz nehmen- wir durften noch nicht an Deck- , wurden über einen Großfernseher – es gab nur Großfernseher – über die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen mit Life-Westen –wie im Flugzeug - instruiert , und dann brausten das Schnellboot auf das Meer hinaus. Au dem Fernseher wurde die Tiefe des Meeres in Längen des
Eifelturmes angegeben. Das Meer ist wirklich sehr tief hier!
Dann stoppte das Boot- Weit und Breit Nichts . Das Meer lag ruhig in leichter Dünung da. Sonst Nichts auf dem Meer !
Eine herrliche Aussicht zurück auf das Land. Dekorativ die Halbinsel vor dem Ort Kaikoura . Dahinter der Kranz schneebedeckter Berge.
Photo ! Das muss einfach festgehalten werden!
Wo sind die Wale? Die versprochenen Wale ! Die vielfach in allen Lagen gefilmten Wale vor Kaikoura ?
Ein Gnubbel ragt aus dem Wasser.- „ein Sperm-Wal !“ –nur die rückgebildete Rückenflosse auf einer schwachen Krümmung eine sehr großen Körpers unter Wasser. Am vorderen Ende der Krümmung prustete es . Der Wal holt Luft. Er lebt also und ist da !- Nur nicht zu sehen!
Bis auf seine Gnubbel auf dem Rücken .Warten, warten . Dann hat der Wal genug geprustet und wölbt seinen Rücken aus dem Wasser und gleitet wieder in die Tiefe. Wird er seine Schwanzflosse aufrichten , wie auf der Postkarte ? Ja ! Aber der Blickwinkel war so ungünstig , und er zeigte auch nur die Schwanzspitzen. Aber wir haben einen Wal gesehen, dürfen unser Eintrittsgeld nicht zurückfordern .
Alle wieder in die Kabine !Als das Boot still neben dem Wal lag , hatten wir zum Photographieren außen an die Reling gedurft .Alle nehmen wieder in der Kabine Platz, das Video wird angeschaltet, und nun sehen wir die Schwanzflosse von Taiki in voller Größe und Schönheit !
Das war also Taiki, schon ein Bekannter aus Film und Fernsehen , vielleicht der Hauswal von Kaikuora .
Das Boot startet durch, und mit speed geht es zu einer anderen Stelle, wo schon ein anderes Boot wartet. Wir warten auf das Erscheinen von Little Nick .Gleiches Prozedere : Raus aus der Kabine, Photoapparat vor die Augen halten , damit man nur den Ausschnitt in Auge hat, Finger auf dem Abzugshahn. Nun muss es klappen , die aufrechte Schwanzflosse von Little Nick im Bild festzuhalten ! Es klappte irgendwie, irgendwas muß da gewesen sein, was werden wir zu Hause von der Kamera erfahren. Und schon geht es weiter, obwohl wir schon zwei Wale gesehen haben , einen Albatros im Fluge und ich glaube auch Delphine oder Orkas in der Ferne, da war irgendwas !
Dritte Station . Der Wal liegt schräg im Wasser, zeigt seinen Gnubbel und prustet in gleichen Zeitabständen und lässt uns sehr lange warten. Das Boot schleicht um ihn herum, versucht ihn durch seine Annäherung zu animieren , seine Schwanzflosse zu zeigen . Er lässt sich Zeit. Und dass völlig unvermutet Wölbt er seine Rücken und gleitet ins Wasser und zeigt eine große , wunderschöne Schwanzflosse !
Ob ich im richtigen Moment auf den Auslöser gedrückt habe, weiß ich nicht, ich war für meine Verhältnisse sehr aufgeregt .Ich kann es jetzt auch nicht kontrollieren , ich kenne die neue Digitalkamera nicht, habe schon Schwierigkeiten mit dem Sucher, schaue immer noch direkt durch das kleine Fenster und kann auf dem großen Fenster , wenn ich wie die heutigen jungen Profis weit vor mir halte, nichts erkennen kann .Aber das ist wieder eine andere Geschichte, wenn die unbeherrschte Technik ins Spiel kommt.
Also das war Wal Nummer Drei, No Name. Das war‚s!
Das Boot dreht, wir müssen in die Kabine, der Bus wartet am Kai.
Mein Gott , beinahe hätte ich es verpasst! Der Abend naht, dunkle Wolken schieben sich in horizontaler Scheibe wie ein Frühnebel vor das Gebirgsmassiv in der Ferne. Die Wellen spielen in Grau-Blauen Tönen mit dem sinkenden Licht. Welch eine phantastische Abendstimmung Welch eine Ruhe, die sich über das gleichmäßige Brummen des Motorbootes legt, ein Paradies.- zu wissen, dass unter einem in großer Tiefe die Wale ziehen, Delphine sich tummeln, in der Ferne Orkas springen und Albatrosse im Gleitflug üb er das Wasser schweben .
Diese ganze von Gott geschaffene Welt, die mit Dir nach diesem wunderschönen Abend schlafen gehen wird, und dich morgenfrüh wieder strahlend empfangen wird .

New Zealand (4)

EINE FIKTIVE, ABER WAHRE GESCHICHTE

>Der clevere Farmer oder die Zukunft Neu Seelands

Nach dem Besuch der wunderschönen Glasfallow Woodland Gardens , von Mr. Russel angelegt , und der bezaubernden Gärten um das einzige Schloss Neu Seelands, Larnach Castle ( aber das ist wieder eine andere Geschichte) fuhren wir in die äußerste Spitze der Halbinsel Otago , um noch heute an diesem sonnigen Tage die größte Attraktion der Peninsula Otago zu erleben, den Penguin Place .
Der Ort kaum zu übersehen, der Busparkplatz überfüllt, ein Bus stand schon auf dem für PKW reservierten Platz. Wir konnten uns nur an diesem Außenseiter vorbei schlängeln und abseits unseren dicken Camping.-Van parken. Karina kam mit den Tickets , etwas angesäuert ob der Höhe des Preises ,aber es war ja die Hauptattraktion von Otago.
Nein, wir durften nicht alleine zu den „ Penguins“ , nur in der Gruppe ! Also wurden wir einer Gruppe angeschlossen und in einen Vortragsraum mit ansteigendem Gestühl, wie in einem medizinischen Hörsaal, mit großen Schauwänden und Tafeln in Front, geführt. Wir hörten eine Vorlesung über „Penguins“. Es gibt große „Penguins“ und kleine “Penguins“ , achtzehn verschiedene Sorten, aber nur eine Sorte mit gelben Augen, die“ Yellow EYED Penguin“.
Draußen warteten mehrere Kleinbusse, die uns über Feldwege holpernd zu der Küste der Pinguinnester brachte . Das war schon ein Spektakel , große Aufmachung , Tourismus-like.
Wir wurden wieder aufgeteilt in einzelne Frontgruppen und durch verzweigte Tunnelanlagen geführt- geführt zu den Unterständen –alles gedeckt, halb unter der Erde. „Be silent, don´‚t speek, don‚t disturb –Penguins “ Sie sind die letzten auf dieser Welt, geschützt, gehegt, “ the world rarest Penguins “ – Wir schauten schüchtern durch horizontale Seeschlitze im Holzunterstand und entdeckten kleine Nur-Dach-Häuschen , die meisten leer und unbewohnt , in einem ein dunkelbrauner Fettsack, der mit dem Rücken zu uns das ganze Dreieck des Häuschens ausfüllt. Kein Pinguin mit schwarzem Frack und weißer Weste, rotem Schnabel und aufrechtem Watschelgang , nur ein brauner Fettsack im Dreieck. „ es ist das junge noch nicht ausgewachsene Pinguin-Kind. Die Eltern sind weit draußen auf See, „fishing“ bis zu 200 km entfernt und kommen erst abends zurück. Nach 10 Minuten Enttäuschung und lustlosem Knipsen wird die Gruppe wieder in das
Tunnelsystem zurückgezogen und in einen neuen Unterstand geführt. Drei Fettsäcke unter Büschen, zum ersten mal sehe ich einen roten Schnabel, aber keine gelben Augen. Im dritten Unterstand werden wir erlöst- ein Pinguin mit weißem Kopfband, aber die gelben Augen zugekniffen – er ist irgendwie sauer ! Alle Anderen sind auf See , und er muss hier die Stellung halten für die Touristen , er, der Hofpinguin Tata , gleichgestellt dem Hofhund. Und weiter geht es zum nächsten Unterstand über das freie Gelände – und da sieht man die ganze Verteidigungsanlage aus vielen Unterständen , durch aus dem Boden ragende
Tunnelsysteme. Unglaublich! Wer verteidigt hier wen?
Und das kam so:
Der Großvater war aus Schottland eingewandert und hat das Grundstück umschritten und sein Eigen genannt, nachdem die Krone ihm einiges Geld abgeknöpft hatte .Er hatte mit gr0ßem Einsatz und viel Mühe die Farm aufgebaut und seinem Sohn stolz übergeben , treu der Krone dienend . God save the Queen oder König. Der Vater war stolz auf sein Land , das der Krone diente und er schickte seinen Sohn für das commenwealth in den Krieg , irgendwo in Afrika oder war es auch irgendwo im Pacific .. Zwölftausend Eltern mussten den Tod ihrer Söhne beklagen, sein Sohn kam hochdekoriert nach Hause zurück. E r war als Farmer zu einem Spezialisten im Schanzen , im Anlegen von Schützengräben ausgebildet worden und konnte so seinen Kopf immer in den Graben wegducken und überleben.. Nun übernahm er stolz die Farm und belieferte mit tiefgefrorenem Fleisch das englische Mutterland und wurde wohlhabend.--- Bis das englische Muterland sich dem neuen Europa anschloss und des Farmers Vaterland neu Seeland vergaß. Da schmolz das kleine Vermögen dahin . Mit dem Vater wurde beratschlagt , wie die Situation zu retten sei und man beschloss die Äcker an der Küste um das noch unbestellt Land zu erweitern.
Aber die politischen Ambitionen des Vaterlandes, diesmal Neu Seelands hatten sich geändert. Mn dachte „grün“ im europäischen Sinne , tief ökologisch und naturnah und hegte und pflegte die Tierwelt. Man entdeckte die eigene Individualität des Heimatlandes und entdeckte die Pinguine mit den gelben Augen .Das ist das besondere Neu Seeland!und die Pinguine , vom Aussterben bedroht, durch die Erweiterung des Ackerlandes zu gefährden, war undenkbar geworden.
Dem Farmer wurde klar gemacht ,dass er ,statt seine ökonomische Basis zu verbessern, sich der neuen ökologischen Zielsetzung beugen müsste. Der Vater opponierte. In ihm steckte noch der Pioniergeist des Gründungsgroßvaters . Er wollte seinen Kopf durchsetzen und sein Farmland so nutzen, wie er es für richtig hielt und sich nicht einer Behördenmacht beugen.. Aber der Sohn wusste schon, dass es opportuner war, sich anders zu engagieren..
Er schloss sich der Ortsgruppe der ökologischen Bewegung an und versprach, die Pinguine zu schützen , - aber immer im Hinterkopf , dass das doch nicht nur seinem Image im Dorf gut tun sollte, sondern auch irgendwie sinnvoll für ihn sein sollte. Vielleicht gab es ja staatliche Förderung für seinen persönliche Naturschutz. Aber auch diese Zeiten des spendablen Staatswesen waren vorbei. – Man suchte krampfhaft nach neuen Erwerbsquellen.
Und da war die Idee: der Tourismus !
Sofort gab sich der Farmer ganz dieser Idee hin und proklamierte seine Pinguine als Touristenattraktion ! Die Politik nahm diese Idee dankbar auf- was hatte man sonst schon zu bieten? Alles befand sich im Niedergang . Sie machten offiziell Reklame für diese Attraktion „Penguin Place“ – einmalig in der Welt- nur hier in Neu Seeland !
„Yellow Eyed Penguin Reserve“
Anfangs kamen nur Rucksacktouristen , denen er die Pinguine auf seinem Land für ein paar Dollar zeigen konnte. Aber die Naturschutzbehörde griff ein. Die Neider im Dorf hatten es zugesteckt : Der schützt nicht die Pinguine, sondern er macht Geld mit ihnen- verdammt Sauerei! Es hagelte Auflagen über Auflagen !“ Der Abstand von den Pinguinen zu den Besuchern darf so und soviel Meter nicht unterschreiten . So groß sind die Pinguine aber nicht, dass man sie aus der Ferne sieht, und so viele sind es ja auch wieder nicht- im Gegenteil: es werden immer weniger! Und d es halb hagelte es erneut Auflagen: Der Platz durfte nicht mit dem mit dem Privatwagen angefahren werden. Die Pinguine sind vom Aussterben bedroht Fahrverbot !
Aber man darf dieses Kleinod der Natur „Pinguine mir gelben Augen“ doch nicht der Welt vorenthalten und nur den Zoologen mit Universitätsabschluss zu gängig machen . Unser Farmer wurde zum Promoter der Pinguine, seiner Pinguine ! Aber die Situation mit den staatlichen Verboten verschärfte sich. Auch als Vorsitzender der Naturschutzgruppe, Abteilung Pinguine war er machtlos !
Da entsann er sich des Krieges und seiner darin gewonnenen Fähigkeiten. Wie ein Lichtblitz stand die ganze Verteidigungsanlage vor seinem inneren Auge.
„ Die Pinguin-Schanze“ . Es ist nun völlig gleich, wer sich gegen wen verschanzt, ob Pinguin gegen Tourist, Farmer gegen Staat, oder Staat gegen Farmer. Das war die Lösung !
Er arbeitete sich , ganz wie im Krieg, mit Schützengräben an die Nester der Pinguine heran,- so, dass die Pinguine es gar nicht merkten. Die Naturschutzbehörde war verblüfft .Unser Farmer hielt Vorträge über den Schutz der Pinguine.. Die Touristenattraktion war perfekt!
Ob nun die Pinguine vom Näheren gesehen werden konnten oder nicht, aber das Kriegserlebnis, sich an den Feind oder wen auch immer im Schützengraben heranzuschleichen, das war das außerordentliche Erlebnis , vor allem für die Kriegsgeneration Der Tourismus schwoll an, es wurden immer mehr Kleinbusse angeschafft ( Privatwagen durften ja nicht bis an die von Aussterben bedrohten Pinguine heranfahren) . Das Einteilen in Frontgruppen mit je einem Führer oder Führerin wurde geübt. Das halbe Dorf war eingebunden in den neuen Erwerbszweig Tourismus. Aber der Gewinner war unser clevere Farmer! Er stiftete ein neues Dach für den Gemeindesaal und überzeugte so die letzten Neider. Er wurde zum Bürgermeister gewählt, der dafür sorgte, dass alle in der Gemeinde von dem Pinguinboom profitierten.
Aber da streikten die Pinguine ! Sie kamen nicht zu ihren Nestern zurück. Die Population nahm ab. Eine Katastrophe bahnte sich an! Es war kein Pinguin mehr zu sehen oder nur sehr selten , ein Verirrter, der die Auseinandersetzung nicht kannte.
Der Bürgermeister malte sich gelbe Augen an und verhandelte mit den Pinguinen. Diese wollten beteiligt sein! Man einigte sich rasch: gegen Fisch für Pinguine wurde ein Pinguin zum Hofpinguin ernannt, der bei den Touristenbesuchen anwesend sein musste. “Präsenspflicht für Pinguine „ So konnte den Touristen ganz sicher wenigstens ein Pinguin gezeigt werden. – Und natürlich die jungen, noch nicht ausgewachsenen Fettsäcke .
Aber die Population der Pinguine nahm immer weiter ab.
Die Sonderlösung, in der pottery statt Pötten Pinguine aus Ton herstellen zu lassen, und diese heimlich unter die Büsche zu stellen , schlug fehl, nachdem bekannt geworden war, dass Pinguinmännchen, nachdem es eine tongeformte Pinguindame bestiegen hatte , durchgedreht und verrückt geworden war – wie man auch munkelte, dass die Pinguinmännchen angesichts der tongeformten Pinguindamen impotent geworden waren.
Aber unser clevere Farmer verlor die Nerven nicht. Er spielte den Fehlschlag , der ja auch nur intern bekannt geworden war – die Touristen aus aller Welt blieben ahnungslos – herunter und schlug nun die heimliche Beimischung von Euphrosidikum an das Fischdeputat vor ...
So weit ist nun der Stand der Dinge !

Aber was interessiert mich das alles ?
Ich habe viel Geld als Eintritt bezahlt und will Pinguine sehen, die mir in der Werbung versprochen worden sind. Ich presse meine Augen an den Sehschlitz und sehe nur Tata, den Hofpinguin und einige junge Fettsäcke. Wo sind hier Pinguine?
„ Die Pinguine sind da , aber nicht hier! „ So die Erklärung“ Sie sind weit draußen auf dem Meer , bis zu zweihundert Kilometer entfernt .-Aber abends, „ wenn Du im Bett liegst“ kommen sie zurück an den Strand ...
Ich fühle mich verarscht!
Und was habe ich und „Dies alles“ mit der Zukunft Neu Seelands zu tun?
„ Sie haben nichts anderes als dich und „ Dies Alles „ wie du es nennst.
Sie hatten eine religiös motivierte Gründungsgeneration , die gepuscht wurde durch den Goldrausch auf Otago . daher der Garten von Mr. Russel, der schnell zu Reichtum gekommen ist, dieses Großartige Anwesen geschaffen hat, aber seinen Lebensabend in Bournemouth verbracht hat, daher das einzige Schloss in Neu Seeland, das Mr. Larnach, der schnell zu viel Geld gekommen ist , gebaut hat , aber Frauengeschichten nicht gewachsen war und sich erschoss. Die nächste Generation baute Farmen auf , deren Exporte ins Mutterland England viel und sicheres Geld brachte und noch „getoppt“ wurde durch die Erfindung des Exportes von Gefrierfleisch- bis das Mutterland sich Europa zuwandte und das Einfuhrmonopol zerbrach. Sie haben eine Aluminiumsschmelze im Süden des Landes, mit deren Wellblechdächern sie die Landschaft verschandeln. Aber was haben sie sonst noch außer diesen cleveren Farmern , die Touristen ausbeuten ? –Eine wunderschöne Landschaft , einen kalten Winter und einen kalten Sommer, und einen überalterten, auf ehemaligen Wohlstand gegründeten Sozialstaat, der heute überschuldet ist.
Es bleiben ihnen diese cleveren Farmer- und du bist das Opfer deren Überlebenskampfes.
Ja, warum denn gerade ich ?
Das musst du dir mal selbst überlegen---

>In den Bergen....
Ein Vollmond steht in seinem dunstige Hof auf der falschen Himmelsseite ,
der Morgen graut, der Horizont bekommt Konturen, es ist kalt .
Die Bilder des gestrigen Tages tauchen aus der Tiefe des Schlafes vor meinen Augen auf.
Der kurze Trip auf dem Track in den steilen Berghang des Regenwaldes,
der weite Blick auf die senkrecht aus dem Wasser aufragenden bewachsenen Berge.
Hier sind meine Bilder zu Hause, hier finde ich meine Gedankenwelt wieder, hier lebt meine Phantasie . Für mich endet hier meine Sprache
„ als die Welt im tiefsten Grunde lag an Gottes ew´ger Brust,
ordnet er die erste Stunde mit erhab´ner Schöpfungslust
und er sprach das Wort : Es werde
Da erklang ein schmerzlich Ach,
als das All mit Machtgebärde
in die Wirklichkeiten brach.
Auf tat sich das Licht
Scheu trennt Finsternis sich von ihm
...........

New Zealand (3)

Reise 2007 - Dunedin
Reise 2007 - Dunedin
Reise 2007 - Dunedin

DUNEDIN

Wie ein Land um die Geschichte kämpft:
Neben der Kapelle zum guten Hirten wird ein Denkmal für den Hirtenhund gesetzt , ein ganzer Landstrich wird nach einem Schafsdieb benannt , in jeder Stadt stehen Denkmäler für die ersten Siedler, und die Gefallenen eines Krieges im weiten Ausland werden bombastisch verewigt. Die emotionelle Bindung an ein fernes ehemaliges Heimatland - England – Schottland – oder eine ferne unbekannte Insel im Pacific wird krampfhaft aufrecht erhalten, auch wenn die ökonomischen und gesellschaftlichen Verflechtungen seit Jahrzehnten verdorrt sind.
Die Heimat ist doch hier , jetzt und in der Zukunft Die nostalgische Verklärung ist eine Krankheit .
Was sieht man von Heute, was erwartet man für seine Zukunft ? Wo spürt man die Sehnsucht nach dem gelobten Land der Zukunft? Wo sind die Presbyterianer geblieben? Die schottischen Einwanderer, die tatkräftig die neue Heimat aufgebaut haben mit Mut , Fleiß und einem unerschöpflichen Glauben?
Statt dessen werden Pinguine und Albatrosse als Beweis für die eigene Lebenshaltung gezeigt- selbst leidet man an dem ökonomischen- Gott gewollten- Niedergang und pflegt das erhalten gebliebene Gerümpel. Wo ist der Wille zum Aufbau einer neuen Welt geblieben-
In dieser herrlichen, fruchtbaren von Gott gesegneten Landschaft . New Zealand - Süd, ein anderes Bild aus einer globalisierten Welt : statt Chancen Resignation , statt Aufbau Erosion einer längst vergangenen Welt

>In Oamaru haben wir die Pinguine ausgelassen und haben uns den erhaltenen Rest der alten Speicherstadt am Hafen angeschaut. Der größte Speicher New Zealands – natürlich wohl in der Historie- heute wird es wohl größere Containerhallen oder so etwas Ähnliches geben- aber das zählt heute nicht. Das zählt erst morgen . – Weite Holzkonstruktionen , die hohe Dächer halten , davor schmucke Giebel. Heute alles ohne Funktion –oder wenn man die heutige Nutzungsansätze von Gewerkeltem für Touristen nicht als Müll bezeichnen will
• in Fassungen gebrachte Steinchen
• Strickjäckchen
• Holzfigürchen
• gemalte Postkarten
• Püppchen und Stöckchen....
Das Ambiente : zerbröselter Putz, durchgetretene Dielen , - alles schreit nach Pflege, Farbe-
..kostet es soviel Überwindung, einen Pinsel in die Hand zu nehmen, Steine auf den Asphalt in schönen Mosaiken zu legen , die Fassaden mit eigener Hand zu restaurieren.- nur zur eigenen Freude? –auch vor dem Hintergrund auch noch für Touristen attraktiv zu werden?
Dazu braucht es keine internationalen Investoren, keinen sog, wirtschaftlichen Aufschwung und eine neue Industrialisierung. Dazu braucht man die Tatkraft und den Willen zur Arbeit und zur Gestaltung der Chalmers, Cargills, Burns, Mac Owen, Mac Arthur , Mac Kelvie, Mac Kellar usw. usw. usw. Selbsthilfe .
Dazu braucht man das calvinistische Erbe der Presbyterianer .
Es fehlt der Glaube.

>Der neuseeländische Pullover:
Ganz bewusst hatte ich auf jeglichen Pullover verzichtet. Ich wollte als Erstes im Land der Schafe einen ganz besonders neuseeländischen Pullover mit Reißverschluss kaufen. Ich habe ihn nirgendwo gesehen, und da es kalt war, habe ich mir so etwas Ähnliches wie einen „Niki“ gekauft. Fern von jedem Schafswollstil, designed angeblich in New Zealand, made in China, knallrot, warm, schön und innen mollig, mit der Aufschrift in großen Lettern „New Zealand“
Na ja !

>Wohnwagen:
Es ist schon erstaunlich, zu welchen Verrenkungen die Extremitäten wie Arme und Beine, und zu welchen Verbiegungen das vielgeplagte Rückgrat fähig ist, wenn die veränderten Umstände es erfordern . Nun bin ich durch die Therapie durch Meister Hardt schon einiges gewohnt , aber diese Art Gymnastik überschritt mein Vorstellungsvermögen.
Die äußeren Umstände: Eine Bank in U-Form um einen Tisch für sechs Personen, die Schmalseite ohne Bank zum Raum offen.
Man setzt sich auf die rechte Bank auf der Längsseite des Tisches- wohlgepolstert – und schiebt seinen Hintern in Etappen auf der Bank um den Tisch, bis man vor Kopf gegenüber der offenen Seite sitzt. So weit, so gut! Diesen Bewegungsablauf kennt man aus den bayrischen Kneipen und assoziiert ihn mit der freudigen Erwartung eines frischen Bieres und einer guten Haxe . So weit, so gut ! Dann folgt der weitere Bewegungsablauf . Man hebt den linken Fuß bis unter die Tischplatte und spreizt die Beine mit linkem Bein nach links und schiebt den Fuß auf die Sitzbank nach links. Die Sehnen singen schon mit. Gestrecktes Bein in Sitzposition! Wenn der erste leichte Krampf nachgelassen hat , beginnt die Prozedur mit dem rechten Bein. Anheben des Fußes bis unter die Tischplatte , schwenken nach links auf die Bank. Jetzt kommt der Bauch ins Spiel .
Der Bauch ist zu dick, was man ja schon wusste, aber nicht immer wieder in so auswegloser Situation bewiesen werden muss . Die Fettrolle legt sich auf den Tischrand. Es wird sehr eng, da das Bettzudeck zwischen Rückenlehne und Rücken gerutscht ist , und den Bewegungsraum auf ungebührliche Wiese einengt - vielleicht ist der Bauch gar nicht so dick, vielleicht fehlt nur der Bewegungsraum! Aber etwas mehr Abnehmen würde die Gesundheit fördern und mehr Beweglichkeit bringen, von der Belastung des Herzens ganz zu schweigen.
Aber nun langsam an die dritte Phase des Bewegungsablaufes denken:
Rumpf um ca. 45 Grad drehen . bis er parallel zur Rückbank langsam auf das Polster gesenkt werden kann. Es ist kaum zu verhindern , dass sich das große schwere Bettzeug unter das Kreuz schiebt und man es durch Anheben und seitliches Zurren , was natürlich mit dem rechten Arm, dem ohne Rotatorenmanschette äußerst schmerzhaft ist , unter dem Körper hervorzieht und auf die Rücklehne auflegt
Jetzt liegt man auf der Bank, die beiden Beine müssen nur aus der Diagonalen unter dem Tisch auf die Bank , auf der man liegt , eingeschwenkt werden. Das ist eine relativ einfache Übung, wenn das Bettzeug nicht im Wege ist. Jetzt liegt man endgültig in Schlafposition und braucht sich nur noch auf dem engen Raum in das Bettzeug einzumummeln . Im Schlafen sich zu wenden und zu drehen ist natürlich kaum möglich. Man liegt wie die Wurst in der Pelle , eingeengt zwischen Rücklehne und Tisch , auf der Bank eingepfercht wie ein Schwein in einem zu engen Koben.
Man schläft --- bis der“ aughful walk“ zur außen liegenden Toilette erforderlich wird. Natürlich versucht man diesen Horrortrip im Halbschlaf so lange als möglich hinauszuziehen , aber ganz abwenden lässt es sich nicht, aber man hält es bis zum Äußersten zurück. Aber dann muss es ganz schnell gehen: Beine nach Rechts schwenken, Bettdeck auf den Tisch schieben. Das ist im Rückwärtsgang der ganzem Bewegungsprozedur erwiesenermaßen besser , als zu versuchen . Das Bettdeck wieder auf der Rücklehne zu platzieren Dann mit Schwung – man hat es eilig – die Wende auf die Seitenbank , und durchhangeln bis zur offenen Seite vor den Tisch. Jetzt die Schuhe unter dem Tisch suchen. Oft ein Problem , da die Arme zu kurz sind, und die Schuhe immer in die äußerste Ecke unter dem Tisch gerutscht sind. Und jetzt erweist sich der Nachteil der Stiefel – man kommt nicht so schnell rein! Man lässt den Reißverschluss = Reißverschluss sein und stürzt zur Tür und fingert an dem Öffnungsgriff, der natürlich viel komplizierter als ein einfacher Türgriff gestaltet ist und drei Stufen tiefer angebracht ist – und man wieder das lahme Kreuz bemühen muss - Aber man schafft es immer wieder, und ich habe mir noch nie in die Hose gemacht ! Es klappt immer wieder ! Aber das Ganze ist eine neue Lebenserfahrung . Das Leben in Wohlstandsarmut auf dem Campingplatz mit unförmigen, aber immer zu kleinen Wohnwagen—obwohl es schon „Kingsize „ ist.
Aber man hat es ja so gewollt !
Die Entscheidungsfreiheit ist gewahrt !
Irgendwie ist man selbst daran Schuld, seinen Körper so in die Bedrouille gebracht zu haben.
Aber gesund soll das Camperleben ja sein, sagt man.
Ich weiß nicht recht.....

New Zealand (2)

Reise 2007 - Die Omarama-Nacht
Reise 2007 - Die Omarama-Nacht
Reise 2007 - Die Omarama-Nacht
Reise 2007 - Die Omarama-Nacht
Reise 2007 - Die Omarama-Nacht
Reise 2007 - Die Omarama-Nacht
Reise 2007 - Die Omarama-Nacht
Reise 2007 - Die Omarama-Nacht
Reise 2007 - Die Omarama-Nacht

DIE OMARAMA-NACHT

Nur die immerwährende Imagination der Bilder vom Pukaki- See mit den weiten Blicken auf das Gebirge des Mount Cook erhielt die Lebensgeister wach und bewahrte sie vor der Lähmung durch diese unter die Kleidung unerbittlich eindringende Kälte, die von den Berghängen nachts in das Tal kroch .
Der nicht abzuwendende nächtliche „aughful-track“
über das Holiday-Camp zu den kleinen Häuschen mit der Aufschrift MEN überschattet die Vorstellungswelt der Schönheit der Natur, in die man sich eingenistet hat.

Bei Sonnenschein waren wir nach Aoraki am Ufer des Pukaki-Sees , immer den Blick auf den leicht verhangenen Mount Cook gerichtet, getrullert, jeden „Point of View“ ausgiebig genießend. Es war ein tiefes Erlebnis – unbeschreiblich die Schönheit der Berge im Spiegel des von Smaragd zu Türkis wechselnden, wie zu einer abstrakten Ebene erstarrten Wassers.
Der Grund des ehemaligen Gletschers schnitt wie eine Glasscheibe in den Fuß der Bergkette, unwirklich geometrisch .Die schneebedeckten Berge reihten sich auf wie eine kostbare Zierborde , bis sie sich in dem Nebel des Mount Cook auflöste. Starker Wind trieb den Camper-Bus mit seinen monströsen Aufbauten vor sich her, immer in Richtung Mount Cook , vor dem sich dann schließlich das aufgabelnde breite Tal öffnete, an dessen Hang sich ein dunkelgraues Ferienhotel zu r Sonne gerichtet entlang streckte.
Der Mount Cook hatte sich in seine Privatgemächer zurückgezogen , empfing am heutigen Tage keine Gäste, hielt seine Kuppe hinter einer dichten Nebelwand verborgen. Aber seine kostbaren Gewänder seiner Seitenflanken hingen bis tief in das Tal hinab. Welch eine edle Robe! Alle Künstler dieser Welt haben an ihr gearbeitet:
Morris Louis hat mit seiner Farbflut die Nordwand geschaffen, in der einige Graupners eingearbeitet sind , dort, wo der Fluss erstarrt . Buffet hat in die Farbmassen des Berghanges seine Spuren eingeritzt- Urwelt –Figuren schauen aus den Geröllflächen ...
Alle sind sie hier gewesen, Mount Cook zu ehren.
Aber die Ausstellung war nur kurze Zeit geöffnet , die Schätze wurden hinter einem dichten Regenvorhang vor den unwürdigen, ungläubigen Blicken der hektischen, irritierten Touristen geschützt.
Der Ersatz in Form von Postkarten fand reißenden Absatz, nachdem man noch schnell die japanische Oma vor dem Bergmassiv geknipst hatte: „Guck mal. Sie ist mit 87 Jahren noch in New Zealand gewesen“
Auf der Rückfahrt schimmerte unter dem sich aufheiternden, in der Ferne schon klaren Himmel die Farbigkeit Hodlers , türkisfarbene Flächen, scharf konturiert.
Es war ein Schwelgen in der Farbwelt. Klarheit der Antarktis.
Sie kann gar nicht weit sein: alle vier Backen sind kalt geworden . Arme und Beine sind steif gefroren: Ein aughful track über das Hollyday- Camp würde Linderung verschaffen, und der Besuch des Hauses MEN würde den Druck nehmen und einen weiteren Anlauf zu schlafen ermöglichen. Sternklarer Himmel , mit unbekannten Sternen beleuchten den gebückten, eiligen Gang, Alle Extremitäten auf das Überleben sichernde Maß geschrumpft .
Morgen kommt die Sonne! Der Sonnenaufgang ist etwas Selbstverständliches , aber wie wird er erwartet , ersehnt und erhofft die Lebensgeister zu wecken.
Welch ein wunderschöner Morgen, den die Sonne uns geschenkt hat. Am Lake Benmore liegen die kleinen Motorboote , am Rasenufer unter großen Weiden. Die Wasser des Lake Benmore , Lake Aviemore und Lake Wartaki scheinen miteinander verbunden zu sein, ein Wassersportparadies. Am Ende des großen Campingplatzes ein eingezäuntes Areal, am Eingang ein aus Holz geschnitztes Schild „ Our House“. Der große Wohnwagen ist im Gras eingewachsen, ein Zelt-Gästehaus ist in einigem Abstand dazu gebaut. Das Boot liegt in blauer Folie eingehüllt am eigenen Strand- Aussteiger und Lebenskünstler.
Der Himmel ist offen, einige ganz weiße Wölkchenziehen über einen blitzeblauen Himmel. Ich ziehe den Pullover aus, es ist wieder summertime.

Das lange Gras auf den sanften Hügeln wiegt sich in der tiefen Nachmittagssonne in einem seidigen Beige und wird in der Abendsonne von Braun zu einem tiefen Violett untergehen.

Zwei Rinnsale vereinigten sich und verzeigten sich wieder in ein Mündungsdelta vor dem Pazifischen Ozean. Ebbe und Flut hatten an den Rändern vielfältige Rinnenmuster gebildet, im Flussbett Zopfmuster, wandernde Barrieren, mit Zierrat umspülte Steine- ein Kunstwerk.
Ein Palmwedel auf dem Strand. Vom Wasser im Sand gestaltet, ob am Baum gewachsen, oder vom Wasser formvollendet gespült. ...
Es ist immer die gleiche Formensprache der Natur.
Diesen Gestaltungsprinzipien nachzuspüren und mit der Natur zu schaffen ist ein erhabenes Gefühl. – Mit- Dabei –Sein- und mitsprechen zu können bereitet unsägliche Freude. Mit der Natur sein, mit ihr bilden und gemeinsam schaffen.......

New Zealand (1)

Reise 2007 - Christchurch

CHRISTCHURCH

Chistchurch verlasse ich ohne alles, was ich zu verlassen mir vorgenommen hatte:
Verrottete Bürgerlichkeit mit unerklärlichen Ansprüchen, sinnlose Konsumsucht Lamentieren, geschichtsloses Dahindämmern, unengagiertes Leben.
Auf in das Leben !Versenkung in sich selbst, Buddha-Face vor dem inneren Auge, aber„action“, live now
Wie schwer es ist, Menschen für die Kunst Anderer.- Anderer, wie sie meinen, da keine Identifikation gewünscht ist- kostet womöglich Zeit und Geld und das Bekenntnis zu einer Zielsetzung, die für sie nicht sanktioniert ist - zu begeistern, ist eine Lebenserfahrung von Jugend an – Umso wichtiger wird immer mehr die Selbstsuggestion, nur um das Engagement nicht zu verlieren ! Das Ziel bleibt : Ein engagiertes Leben zu führen,
für etwas „DA-SEIN“

Bangkok (2)

Reise 2007 - Angkor
Reise 2007 - Angkor
Reise 2007 - Angkor
Reise 2007 - Angkor

ANGKOR

Nach all dem Staunen der ersten zwei Tage über die gewaltige Architektur von Angkor, Wat und Bayon erfasste mich heute bei dem Betreten der Tempelanlage Pre Rup die Lust an gedanklichen Spekulationen:
Die Tempelanlage Pre Rup ist ihrer Oberflächen beraubt, wie stumpfe Zähne ragen die massiven Türme in den Himmel, sie erzählen nicht mehr von den Gedanken ihrer Erbauer, sie gleiche Hügeln ohne Bewuchs, sie sind leblos. Sie vermitteln keine Vorstellung von der räumlichen Konzeption ihrer Erbauer . - und da beginnen die gedanklichen Spekulationen. Würde man ihnen ein zweidimensionales, filigranes Kleid in Ost- West- Süd-Nordrichtungsebenen überstülpen oder sie dreidimensional verformen: Welche Vorstellungen standen hinter Bayon: Gesichter in alle Himmelsrichtungen, jede Ebene mit stumpfen Grad, licht verpampelt, getrennt. Hatten die alten Khmer Vorstellungen eines dreidimensionalen Raumes? Die Tempel scheinen aus Fassaden di gegeneinander gelehnt sind – oder besser auf eine amorphe Masse aufgetragen, oder noch besser, aus einer amorphen Steinmasse herausgeschlagen sind, zusammengesetzt worden zu sein: Ebene gegen Ebene.
Die Axialität der Grundrisse verstärkt diesen Eindruck. Man nähert sich im rechten Winkel de Fassade, einer Abweichung vom zentralen Zugang wird sofort al Störung empfunden. Weiche ich von der Achse bin ich, „draußen“. Wie baut sich die räumliche Struktur auf.
Eine räumliche Simulation stelle ich mir vor, dass am ersten Ansatz Fassaden gestaltet werden – in Realität werden sie aus dem Stein nachträglich gehauen sein.
Aber gedanklich ist eine immaterielle Gestaltung bzw. Strukturvorgabe denkbar, die dann in jede Himmelsrichtung wiederholt wird. Die Identität der Gestaltung der Fassaden und es sind immer nur vier – erlebt man zwei getrennte Fassaden im echten Winkel zueinander stehenden Achsen – unterstützt noch die empfundene Zweidimensionalität der Tempelanlage. Ich zögere, sie Bauwerke zu nennen, da ich mit diesem Begriff etwas dreidimensionale empfinde beziehungsweise mehrdimensionales, wenn man die heutige Architektur mit einbezieht.
Eine Dreidimensionalität wird empfunden, wenn nicht gar erst erzeugt durch die gewaltige Errusion, die die Anlagen erfasst hat.
Es geht eine unheimliche Faszination von dieser allgegenwärtigen durch nichts gebremsten Errusion aus. Vielleicht ist de ganze Tourismus auf diesem Erlebnis einer ungeheuren Kraft die Errusion zurückzuführen. Ich jedenfalls bin wegen der Ergebnisse der Errusion hier.
Was geschieht, wenn jemand auf die wahnsinnige Idee verfällt diese Tempelanlage in einem Ready-Made-Empfinden zu restaurieren. Eine unglaublich Vorstellung!
Ein Schreckensszenario.

Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien
Reise 2007 - Australien

Bangkok (1)

Reise 2007 - Die Piste
Reise 2007 - Die Piste
Reise 2007 - Die Piste

DIE PISTE

Der ganz neue ganz moderne Toyotakleinbus (alle Wagen die auf Bangkoks Straßen über die Mercedese stehen in den Schaufenstern des Worldcenters oder in den Auffahrten der Nobelhotels) staute sich durch die entlegensten kleinen Gässchen Bangkoks an die Haupteingänge der Touristenhotels heran und lud einzeln die weltweit angereisten Angkor-Fans ein. Der Fahrer steigt aus und pickt die einzelnen Weltreisenden aus der Vorhalle der Hotels und wiest ihnen einen Platz in seinem Bus ein, mit lächeln und leichtem Nicken des Kopfes. Die Gesichter der Weltreisenden bleiben stumm und abweisend – man kennt sich nicht, will sich auch nicht kennen lernen. Man ist auf unbekannt Weisung zusammengepfercht im Bus ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Das ist wie bei „Thomas Crown ist nicht zu fassen“ dem Krimi mit Steve McQueen, nur eine gemeinsame Tat auf fremde Weisung, und das wird es gewesen sein.
Der Bus rast Slalom um die ersten Wagen des Tages. Er will raus aus dem Chaos, linke Spur, rechte Spur, die Schwünge werden immer weiter, bis sich die Straße zu einer achtspurigen Autobahn weitet. Er will raus aus dem städtischen Chaos der Morgenfrühe. Die Händler bauen aus dünnen Stahlstangen ihre Standüberdeckungen auf, in den Töpfen kochen schon die Thaisuppen. Junge, adrett gekleidete Businessmännchen und –weibchen kaufen schnell frisch gebackenes, oder löffeln schnell ein Süppchen. Arbeiter sind tief gebeugt über ihr Schälchen. Gekrümmt sitzen sie auf ihren Hockern vor der Wellblechwand. Frühstück in Hongkong – nein, wir sind in Bangkok .Erste Autobahnrast auf einer Tankstelle mit angeschlossenen Läden, Imbissständen und lauter Musik und offenes Riesenklo.
Weiter auf der wie mit dem Lineal durch die Agrarlandschaft gezogenen Autobahn.
Der Schutt de Vorstadt aus Bergen von liegengelassenen Gerümpel auf unbebauteten Grundstücken liegt hinter uns. Vor uns weite Landschaft, abgeerntete oder brach liegende Felder in denen sich vereinzelt zusammen gezimmerte Hütten, das Erdgeschoss als Unterstand offen gruppieren. Hier leben und hausen Menschen.
Zweite Autobahnrast kurz vor der Grenze. Ein Sammelsurium von Baumwurzeln, zu Sitzen, Tischen, Liegen geschnitzt eine Anhäufung von Mobiliar in vielen Gruppierungen – ein Freak. Ausfüllen der Formalitäten am Grenzübergang und durch.
Warten, stempeln, überwachen, warten – Niemandsland mit Bach ohne Wasser, voller Müll – keine Zuständigkeit.
Verabschiedung – Empfang-Geldwechsel für 2000=140000, 1000 sind 20. Ist egal. Beschissen wird man doch.
Weiter im Privatwagen. Der Kleinbus Kambodschas sollte uns erspart bleiben.
Was Toyota-Achsen alles aushalten. Ein Fahrt von Botswana nach Namibia, nur jetzt Richtung Angkor. Eine breite Piste, Loch an Loch. Hier fahren auch große Laster(Lebensmitteltransport) nach Bangkok. Stundenlang durch riesige Staubwolken, weite Felder, abgeerntet, abgebrannt. Der Rauch mischt sich mit dem staub. Weinige Wasserlöcher in Straßennähe die weit umfahren werden. Ist dieses Land ertrgagreich?
Die Siedlungen, eine Reihe von Hütten unsäglicher Armut am Straßenrand lässt zweifeln. Warum verkommt, verwahrlost „eine Menschheit“ in dieser weiten Gegend in Müll, Schutt und Staub?