VORWORT Diese Aufzeichnungen sind Berührungen mit der Außenwelt auf einer langen Reise durch Thailand, Kambodscha, Neu Seeland, Australien, Singapur. Heathrow - Bangkok In Heathrow sind wir umgestiegen nach unserem Anflug aus Berlin-Tegel, unserem schönen kleinen wohlgestalteten Heimatflughafen, ganz Provinz und heimelig – sind umgestiegen in den internationalen Flugverkehr, sind geführt worden auf strapazierten „Wohnzimmerteppichen“ in hässlichen langen Fluren, treppauf – treppab, viele Stunden warten in hässlichen Industriehallen über deren Hässlichkeit designete Shoppingnischen der Weltmodemaschen hinwegtäuschen sollen, wieder durch Röhren mit Laufbändern geschickt und in einen Jumbo gepresst. Bangkok – eine Lehrstunde, ein Lehrtag in Stadtentwicklung und Stadtplanung Von Bangkok wussten wir nur aus Erzählungen, dass „hier die Post abgeht“, dass all das, was im „Westen“ in den Jahren der Utopie gedacht und gezeichnet worden ist, in die Realität umgesetzt worden ist. Während wir den Utopien entsagt haben und uns resignativ in Nostalgie fallen lassen haben - mit allen kritischen Anmerkungen zu Hässlichkeit der in die alten Städte einbrechenden Moderne. |
2007
Reisevorwort
Do, 06/07/2007 - 20:08Australien (15)
Mi, 03/07/2007 - 17:25
ADELAIDE-ROCK-PEARTH In der Pacific-Ausstellung des Museums in Adelaide waren wir jeden Tag, eine umfangreiche und erlesene Sammlung von Gebrauchs- und Kultgegenständen auf den pazifischen Inseln, sowie eine große exzellente Sammlung von Mineralien- man kann sich an der Schönheit der Steine gar nicht satt sehen. Wie konnte der Ayers Rock zu einer Ikone werden ? Man denkt an Mythen des Alltags von Roland Barthes. Wie wurde das Bild der Mona Lisa zu einem Mythos für die Renaissance , wie wurde das Gesicht der Garbo in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts zu einer Mode Ikone ? Roland Barthes hat viele Erklärungen dafür gefunden. Er hätte uns auch auf die Spur nach dem Phänomen Ayers Rock gebracht, Sinnbild des australischen Tourismus. Nachdenkenswert: Ist es nur das Außergewöhnliche, etwas, was man gesehen haben muss, oder steckt viel mehr dahinter ,Empfindungen wie der Kunst und Religion gegenüber ? Irgendeine abstrakte Sehnsucht ? Nach was ? Heute Morgen haben wir den Sonnenaufgang im Blick auf die Olgas, die mit der Sonne aufgingen in ihrem tiefen Rotbraun und im Gegenblick auf Ayers Rock, der seinen schattigen Buckel gegen die aufgehende Sonne stemmte. Dieses massige Urviech, das nicht aufstehen wollte und trotzig liegen blieb, bis es überstrahlt wurde. Man neigt sofort dazu, den Ayers Rock zu personifizieren, ihm einen Namen zu geben : Urulu , den Namen, den ihm die Aborigines gegeben haben, einen Namen für einen Gott. Was macht ihn göttlich ? Wenn die“ primitiven“ Völker großen alten Bäumen Göttlichkeit zuschrieben, war es vor allem das lange Leben, dass diese Bäume versinnbildlichen? Kann man Steinen langes Leben sinnbildlich zuordnen ?Mit immer wieder neuem Erstaunen nimmt man die Jahrmillionen, die sie existieren, zur Kenntnis , aber es bleibt unverstanden, sinnlich nicht fassbar. |
Australien (14)
Di, 03/06/2007 - 17:14
ERSTE ERGEBNISSE DER LEHRSTUNDEN IN STADTENTWICKLUNG 1. Erosion und Verfall und Umnutzung der Bausubstanz: 2. Erneuerung- Stadtentwicklung aus dem Bestand heraus: Dieser Begriff ist ein Irrtum, wenn man den Erosionsprozess auf den Gesamtorganismus einer Stadt bezieht. Aus einem Erosionsprozess Entwicklungen ableiten zu wollen, ist eine absurde Vorstellung. Sie entspringt der Illusion des einzelnen Menschen, seine für sich erkämpfte, errungene Umwelt unverändert erhalten zu können und für die Zukunft konservieren zu können. Es verkennt dabei den Verfall der eigenen Person ,die Veränderung aller Lebensumstände und die ständige Wandlung in seinen eigenen Vorstellungen und Gedanken. 3. Evolution in der Natur: Die Natur kennt kein Erhalten und Bewahren – die illusorische Zielsetzung der Konservatoren, die gegen die Zeit auch nur verlieren können. Die Natur entwickelt sich durch ständige Genmanipulation in neuen Quantensprüngen.. Dass daraus ein scheinbarer kontinuierlicher Prozess wahrgenommen wird, ist nur eine Illusion der Größenordnung, die gedanklich übergestülpt wird. Die Natur entwickelt auf Gedeih und Verderb! 4. Und wie geschieht Stadtentwicklung in einer bestehenden Stadt? Stadtentwicklung geschieht nicht, sie wird gemacht. , durch Menschen erdacht und in die bauliche Realität umgesetzt. Es existiert kein Erhaltungsprozess- es existieren nur Erosion und Verfall nicht nur der Bausubstanz, sondern aller Funktionen in der städtischen Verflechtung. Unterlässt eine menschliche Kraft, die Verhältnisse zu ordnen und zu stabilisieren, setzt sofort der Verfall in Sinne der Entropie ein. Es ist ein kräfteverzehrender Aufwand nötig, um den Bestand ständig zu erneuern. Daraus ist aber noch keine Weiterentwicklung herzuleiten.! Weiterentwicklung erfordert neue Konzeptionen und größere Kraft, diese zu realisieren. 5.Stadtentwicklung in Cairns, Brisbane, Sidney, Melbourne- und nicht in Adelaide Cairns: Über den rektangulären Grundriss einer Stadt mit fast durchgehend zweigeschossiger Bebauung wird: Brisbane: Eine Backpacker-Stadt ist uns avisiert worden, gefunden haben wir eine gänzlich durch dekonstruktivistische Trümmerarchitektur versaute B tachpacker-Idylle und eine neue Stadt Riverside , so neu in Dimension und Gestalt, dass es einem den Atem verschlägt. Der alte Hafen hat wegen der Dimension der neuen Containerschiffe, die nicht mehr die Hafeneinfahrt passieren konnten, seine Funktion verloren, die Kaimauern sind abgerissen und an Stelle der Hafenschuppen steht eine neue Stadt aus Wolkenkratzern mit 40 bis zu 60 Geschossen , Büros, Apartments ,Hotels, in den unteren Geschossen neben den erforderlichen Servicefunktionen Restaurants, Läden und Entertainment auf mehreren Ebenen .Insgesamt ein architektonisches Glanzstück von Harry Seidler . Bewundernswert die Zukunftsvision der Bauherrn. Wer wohnt und arbeitet in Riverside-City? Russen, wurde uns zugeraunt, gesehen haben wir im Straßenbild Menschen aller Nationen des pazifischen Raume, das Bild einer Weltstadt. Brisbane, die bis zu diesem Zeitpunkt ohne Riverside-City existierende Stadt wird weiterhin als Stadtteil funktionieren, wie es die immanente Kraft dieses Stadtteiles vermag .und sich dann in etwas Neues verwandeln. Sydney: Mit der Prämierung des Entwurfes von Jörn Utzon für das Opernhaus hatte Sydney seinen tiefgreifenden Kulturschock. Der gesellschaftliche Skandal , der dadurch entfacht worden ist , ist erst heute mit der Beauftragung des Sohnes von Jörn Utzon mit der weiteren Planung des Ausbaues, nachdem australische Architekten kläglich gescheitert sind , überwunden . Jörn Utzon kommt nicht mehr nach Sydney, zu tief ist er verletzt worden. Melbourne: In Melbourne ist auf die alten Straßenkarrees unter Erhalt der Straßenrandbebauung , soweit sie nicht verfallen oder wertlos war, Hochhäuser in gänzlich neuen Dimensionen aufgesetzt worden. Diese prinzipielle architektonische Lösung haben wir schon in Wellington in Neu Seeland gesehen, und waren sehr erstaunt über den architektonischen Gleichklang, der durch die direkte Konfrontation der Gebäude unterschiedlicher Dimension entsteht.. Erst Skepsis, dann nach längerer innerer Diskussion im stillen Kämmerlein Zustimmung zu dieser Lösung, in der gekonnten Durchführung in Melbourne als beste Lösung empfunden. Und warum Adelaide nicht ? Ein kompakter Grundriss, auf dem Reißbrett entstanden und unverändert in der weiteren Entwicklung strikt eingehalten bis auf eine Anreihung von Kongresszentrum, Museum, Hotel an einer sehr attraktiven Uferzone des kleinen Flusses- Konzept der 50- 60 –er Jahre, tote Hose an einem der schönsten Orte der Stadt .Aus irgendeinem Grunde selbstbeschränkt. Vielleicht der Reißbrett Grundriss des Gründers diese Stadt? Vertane Chancen! Und was werden nun Kingston und die kleinen Hafenstädte an der erlebnisreichen Südküste zwischen Melbourne und Adelaide machen ? Werden sie am Boom partizipieren, und wenn , in welcher Form ? Oder werden sie verlassen werden oder dahindümpeln. Die Seestädte an der Ostküste werden hochrangige Touristenzentren, bzw. sind es schon geworden. Aber die Städte an der Südküste ? „ Schön und kaffeebraun sind alle Frauen von Kingston Town !“Das wird zu wenig sein für eine Stadtentwicklung, die offensichtlich gewollt, aber noch in den Ansätzen stecken geblieben ist. |
Australien (13)
Mo, 03/05/2007 - 17:07
MELBOURNE-ZWISCHENBEMERKUNG ÜBER DAS SCHREIBEN Es ist völlig überflüssig, ein Buch über Kunst zu schreiben, wenn es nicht selbst Kunst ist. Aber das Reflektieren beim Schreiben hat mir besonders in den letzten Jahren, als das Notieren von Gedankenfetzen zur Gewohnheit geworden ist, geholfen, Grundsätze meines Handelns zu erkennen und mit der Formulierung in Worte zu festigen. Es ist ein rein reflexiver Vorgang, keine kreative Schöpfung wie das“ Machen“ von Kunst und wird so auch nie die Unmittelbarkeit des Ausdrucks haben. Aber es ist mir im Nachhinein eine Hilfe und es bringt Befriedigung, darüber mit sich reden zu können. Ich habe ausschließlich für mich, für meine spätere, nochmalige Überprüfung, und allein für mein Verständnis geschrieben.—Aber natürlich kann man darin auch wieder Geschichten finden und Metaphern entdecken – und das kann wiederum viel Spaß bereiten. |
Australien (12)
Mo, 03/05/2007 - 17:05
MELBOURNE-ELISABETH Es fällt mir sehr schwer, über das Erlebnis im Museum zu schreiben. Ich schäme mich meiner inneren Gefühlsausbrüche und fürchte den Spott über deren Heftigkeit. Ich berichte dann- analytisch beleuchtet- nach irgendwelchen übergeordneten Aspekten, die mir Abstand vor mir selbst bringen und schreibe, dass „wir hingerissen waren „, ein Wort aus der Mottenkiste der gepflegten abendlichen Konversation. „Ich habe geweint, ich habe kämpfen müssen, ein hörbares Schluchzen zu unterdrücken, ich war dem Erlebnis völlig hingegeben, ich war fassungslos glücklich„ Elisabeth, das kleine Mädchen aus Mühlhausen im ehemaligen Ostpreußen findet seine Liebe zur Klassischen Musik in der Klavierstunde, in die sie der Vater schickt. Für mich wird diese Klaviermusik der Mutter, mit der sie täglich lebt, auf dem Lande in Niedersachsen zu einem Zuhause .Hier in Melbourne spielt ein junges Mädchen Schumanns Kinderszenen. „ Wir sind hingerissen“ Die Eltern , vielleicht aus Thailand, schauen stolz zu.. Schumanns Musik ein Zuhause für Menschen aus aller Welt! Der junge Komponist, vielleicht in Indien geboren, begleitet seinen musikalischen Freund , der Viola spielt und für den er die Sonate komponiert hat, am Klavier. Vor schwierigen Passagen hat er den Freund bewahrt, umso bravouröser und imposanter spielt er seine Musik am Klavier. Musik ist wahrscheinlich noch nie inbrünstiger gespielt worden und mit einer erstaunlichen technischen Brillanz, Wir werden am nächsten Mittwoch nicht mehr dabei sein können- es wird uns sehr fehlen, aber bleiben wird die Erinnerung an ein wunderschönes Erlebnis mit der Jugend und ihrer Musik, die auch die unsere ist. Ich sehe meine Mutter im Dachstübchen am Kiefernring, gegenüber ihrem Bett am gemieteten Klavier- nur ein Tisch mit zwei Stühlen hatte dazwischen Platz und man musste sich eng daran vorbeischleichen , um sich nicht am Ofen zu verbrennen. Sie singt beim Spielen mit, ganz hingegeben- zu Beethoven singt sie mit dem Text „Mohrungen, Mohrungen „, weil sie damals so glücklich gewesen ist .Das ist ein Bild, das meine frühe Schulzeit am Johanneum geprägt hat, das den abgestorbenen fremden Unterricht der Kriegshinterbliebenen überstrahlt hat. Meine Mutter am Klavier in der Musik diese jungen Mädchens, in der Musik Schumanns.. Das ist das immer wiederkehrende große Märchen in der Kunst. Man kann nur beten, dass diese Musik Menschen einander inniger werden lässt und den tiefen Abstand persönlicher Zurücknahme überwinden hilft. Es ist dann immer noch ein weiter Weg zur Befreiung der Emotionen, zu |
Australien (10)
Mo, 03/05/2007 - 17:03
MELBOURNE-EHRENMAL Da steht man fassungslos in Australien vor einem bombastischen Ehrenmal mit griechischem Portikus und peruanisch anmutender Pyramide für die Gefallenen des Ersten ( und Zweiten?)Weltkrieges, für Soldaten, die für das englische Commenwealth ihr Leben lassen mussten . Gefallen in einem Krieg des Mutterlandes gegen Feinde, die niemand in Australien kannte. Für ein Mutterland, dass sie wegen eines Deliktes verbannt oder aus ökonomischer Not verlassen mussten, dass sie politisch, religiös verfolgt hat, und dass ihnen oder ihren Vorfahren den Rücken zugekehrt hatte ..Verstehe das einer ?! |
Australien (10)
Mo, 03/05/2007 - 16:58
MELBOURNE-KUDDEL MUDDEL Diese Tage werden mir jetzt zu aufregend. Dieses Kuddel-Muddel macht einen ganz konfus! Wenn ich das Starportrait des so erfolgreichen Kunsthändlers Dr. Joseph Brown vor Kopf seiner Stiftung australischer Kunst des letzten Jahrhunderts ( als wenn es hier mehr gäbe als das eine Jahrhundert Kunst ) an das NVG, das Photo eines weißen Kunsthändlers, abgebildet im Kreis von Aborigines, der sich um deren Kunst „ verdient „ gemacht hat, in der Ansammlung von Acrylpünktchen auf übergroßen Leinwänden oder Holzstelen, - und die Kulissen Zirkusarchitektur um den für die Masse erfolgreichen Square sehe, werde ich ganz mutlos! Dagegen kommt man nicht an, Da ist jeder Gedanke an die Kunst verloren ! Muss nicht ein Museumsdirektor wissen , was er da tut? Oder ist der Erfolgsdruck , unter dem er gegenüber seinen Freunden des Museums- von denen er bezahlt wird- so groß, dass es seinen klaren Blick verdunkelt ? Kennt er den Unterschied zwischen den französischen Impressionisten und den verspäteten australischen Epigonen nicht ? Oder ist er nationalistisch verblendet ? Das wäre ja fürchterlich! In diesem aufstrebenden , lebendigen Land, in dem junge Menschen aus über 140 Nationen leben, in einer Clique reichgewordener Einwanderer ,ein aufbrodelnder Nationalismus ? Diese Vorstellung ist grauenvoll ! Die Demokratie sei dagegen ! Nachtrag vor dem Schlafengehen: Folgende Szene im Foyer des Konzerthauses nach dem Carneval der Tiere: |
Australien (9)
Mo, 03/05/2007 - 16:52
MELBOURNE-KUNST UND MÄZENATENTUM Immer wieder kommt mir ein Gedanke in den Sinn, den ich gar nicht aussprechen darf, ohne gescholten zu werden: Der Sozialismus der Masse zerstört Kunst und Kultur. Über das Politisch-Soziale will ich mich gar nicht weiter ausbreiten. Der Beuys`sche Ausspruch: „ Jeder Mensch ist ein Künstler „ ist grundsätzlich missverstanden worden , auch , weil er falsch formuliert war. Goethe sagte:“ Edel sei der Mensch“ –nicht , dass er es ist. Und so ist Beuys zu verstehen. Jeder Mensch könnte ein Künstler sein, wenn..... und da beginnt die Kalamität, denn mit dem Anspruch, Künstler sein zu können, beginnt das Anmaßungsurteil der Masse, die Alles abschmettert, was sie nicht versteht, und selbstverständlich für mehr Cheese-Burger plädieren wird als für eine von ihr unverstandene Kunst. Kunst kann nicht abhängig gemacht werden vom Massenvotum . Kunstverstand braucht sehr viel Bildung des Einzelnen. >Australien-Melbourne- Aborigines In der Aborigines- Ausstellung im Melbourner Museum ist mit großem Ernst und Ehrlichkeit versucht worden, die Ursprünge und die Einflüsse aus die Kultur des Pazifiks aufzudecken. |
Australien (8)
Mo, 03/05/2007 - 16:40
MELBOURNE-ANKUNFT Gestern erreichte Karina mit ihrem behinderten ( gegen das Wort behinderten hat Karina Einspruch erhoben und so lassen wir es bei stummem oder schweigendem, nicht hören könnenden und nicht hören wollenden- und wenn er etwas hören kann, nicht verstehen wollenden ) Mann Melbourne . Thema vor dem Bahnhofsgebäude : Abends ein Hotelzimmer finden. Ziel: Ibis-Hotel. Australien-Melbourne- Auf der Suche nach der Kunst Vielleicht darf man nicht immer wieder die Architekturauffassung Europas , die in den internationalen eingegangen ist, zur Beurteilung der australischen Moderne heranziehen- dann wird man vielleicht seine grundsätzliche Ablehnung der Fassadenarchitektur der gerade „brandnew“en Gebäude um den Federation Square überwinden. Für mich war das gestern. Tingel-Tangel- Jahrmarktsbuden- Architektur, Zerstörung jeden Gestaltungswillen im Detail- wie schon im Nationalmuseum in Canberra .Die Architektur Brisbanes ist bester internationaler Stil der neuesten Moderne, für uns Europäer, wenn wir nicht in heimische Nostalgie verfallen sind, hinreißend.- Aber was bedeutet das für die junge australische Generation , dem Multi-Kulti, dem gelebten lebendigen Kuddel-Muddel der verschiedensten ethnischen Gruppen, die gegeneinander kaum noch auszumachen sind ? Vielleicht drückt sich im Federation Square gerade dieses formlose, auch in der Architektur als lebendig empfundene Kuddel-Muddel aus, und wird als befreiend von konventionellen Maßstäben empfunden. Der große „Screen“ , der in zerhackten „Spots „ die Siegesehrungen der Schwimmweltmeisterschaften mit grellen Lichteffekten in die Stadt schrie, entspricht vielleicht mehr der gesellschaftlichen Wirklichkeit als eine wohlgestaltete Fassade im internationalen, oder gar noch europäisch historischem Stil ? Schon am gleichen Abend zweifle ich an dem, was ich am Morgen geschrieben habe und lasse keine Nachsicht walten nach den Erlebnissen des heutigen Tages ! Vor einem wunderbaren Gemälde von Tiepolo stand ein Flügel. Als wir uns diesem Ausstellungssaal näherten, spielte Kay Chin mit jugendlicher Bravour Chopin , Scherzo No 2 op 31 . Wir waren hingerissen. Wir hatten die Gemäldesammlung in Melbourne nicht erwartet, noch weniger ein Konzert im Museum in solch einer hohen musikalischen Qualität. Wir hörten Richard Strauss bis zum letzten Ton und vergossen, ausgehungert wie wir waren, Tränen in der Wiederbegegnung mit unserer heimatlichen Kultur. Die Rückseite des Programmblattes ist der rechte Ort, meiner Begeisterung für das gestern Erlebte, Gesehene und Gehörte, Luft zu machen. Australische moderne Kunst ? Neben dem Fontana hängt ein Bild von John Nixon, geb. 1949 in Australien ( Silver Monochrome 2006)Es hängt im Raum mit Helen Frankenthaler, Richter, Immendorf, wharhol . ein Bild von Michael Taylor. Es hängen im Rhembrandtcabinett mit einem späten Werk ( Alter Mann mit weißem Haar - ein faszinierender Rembrandt ) Tuschezeichnungen von Fred Williams, gesammelt von der Stifterin Lady Reid – ein bisschen Twombley, ein bisschen Rembrandtzeichnung. |
Australien (29)
So, 03/04/2007 - 18:42
FRAZER ISLAND Der fröhliche Tag mit Henning, dem ehemaligen Norddeutschen, der uns über die größte Sandinsel der Welt- aale Sehenswürdigkeiten sind die größten, schönsten und vor allem einmalig- führte, der in seinen australischen Geschichten voll feiner Ironie nur von „ uns hier „ sprach, von Kindern, Familie, seinem Dingo, und dem wilden Paradies Australien –was nun offensichtlich seines geworden war- wird immer wieder im Gedächtnis auftauchen ,und ein Lächeln wird bei jeder seiner Geschichten das Gesicht erhellen. Es war ein schöner Sommertag im „Winter“ auf Frazer Island. |
Australien (28)
So, 03/04/2007 - 18:40
SKIZZE ZUM 10-JAHRES-JUBILÄUM DER BURGWALLSCHANZE Es war der sehnlichste Wunsch, mit der Beendigung des Erwerbslebens eine andere Welt zu schaffen und dieser anderen Welt eine Chance zu geben, weiterhin zu bestehen. Das Ziel der Burgwallschanze : Atelier für junge Künstler zu werden neben der künstlerischen Arbeit von Alt und Jung , ist von allen Freunden sofort aufgenommen worden und mitgetragen worden. Die Organisation des Schanzenlebens war ganz einfach: Junge Künstler traten im festlichen Rahmen auf der Burgwallschanze auf, vor geladenen Freunden, man feierte gemeinsam bei Speis und Trank den Erfolg- und wer seiner Freude Ausdruck verleihen wollte, spendete auf das Konto der Hochschule Hanns Eisler für ein Stipendium förderungswürdiger junger Musiker. Das ist die andere Welt, die keine Illusion bleiben durfte, ein Leben für die Kunst- ein unabhängiges Leben für die Kunst .Gefordert ist nur allerhöchste Qualität ! Über diese wird ein gewähltes Gremium aus jungen und alten Künstlern. So einfach ist das! |
Australien (27)
So, 03/04/2007 - 18:38
DER DICKE SCHWARZE MANN Es gibt Momentaufnahmen, in denen eine ganze Geschichte komprimiert ist, wie zu Beispiel auf diesem Bild in folgendem Rahmen: |
Australien (26)
So, 03/04/2007 - 18:36
ICH LAUER AUF DIR Mohrungen, mein ferner Geburtsort, die Stadt, deren Name mein Pseudonym wird, ist für mich noch ein fiktiver Ort geblieben. |
Australien (25)
So, 03/04/2007 - 18:34
UNTERWEGS MIT MONDGESICHTERN Es war ein wunderschöner Sonnentag- sieht man von meiner Lästerlichkeit einmal ab, die aber auch irgendwie und irgendwo auch ein Fünkchen Ironie in das Leben streut-. Und wie die Sonne am Tage hat uns der volle Mond die ganze Nacht begleitet, er ist mit uns gereist, hat uns viel Neues gezeigt, auch viel in seinem Schatten verborgen, was wir uns nur in der Phantasie ausmalen konnten, viel erzählt und viel verschwiegen. |
Australien (24)
So, 03/04/2007 - 18:32
VOM AFFEN IM BUS Es ist nicht schwer, die Abstammung des Menschen vom Affen verständlich zu machen. Man muss nur den Jugendlichen zuschauen und zuhören, wie sie sich in der Öffentlichkeit, zum Beispiel in einem Greyhound-Bus verhalten: Sie krümmen die Schulter nach vorne und lassen die Arme, in der Hand eine Zigarette, ganz lang auf die Erde hängen, ziehen ihre Knie an den Bauch und setzen ihre meist nackten Füße auf Tischkanten und Sitzlehne, wie es sich gerade ergibt.- Sie kreischen ( weiblich ) und brüllen (männlich ) in einer Sprache, die den Lauten der Affen, wenn sie herumgestikulieren und Grimassen schneiden, - wie die Menschen – sehr viel ähnlicher ist als der in der Zivilisation errungenen Lautwelt in Sprache und Gesang. Dabei spreizen sie ihre Beine weit auseinander , so dass ihre Geschlechtsteile außerordentlich zur Geltung kommen! Nur kratzen, kratzen tun sie noch nicht wie die Affen. |
Australien (23)
So, 03/04/2007 - 18:29
IN DER AIRLIE-BAY Hier sieht man , wie in Cairns , Aussies , die in die schönsten Buchten Yachthäfen anlegen und an den Uferspitzen in die Bucht Hotels und Apartments im neuzeitlichen internationalen Stil mit architektonischem Anspruch bauen . Man weiß, was man will, man sucht Käufer und Mieter und schaut offensichtlich zuversichtlich in die Zukunft. Die alten Relikte, überkommene Hafenanlagen warten nur darauf, ersetzt zu werden. Erschlossen ist das Neue über eine kilometerlange Promenade neben der alten asphaltierten Fahrbahn. |
Australien (22)
So, 03/04/2007 - 18:27
ENJOY YOUR LIFE Was man unter “ enjoy your life” verstehen muss, hat sich beim Spaziergang durch die Hauptstrasse dieses kleinen Seebadstädtchens - eigentlich eine Strasse wie in allen australischen Städtchen, die wir bisher gesehen haben, : zweigeschossige Häuschen aus Holz oder auch Stein, stillos aneinandergereiht oder nebeneinander gestellt, breiter Straßenraum dazwischen für viele Asphaltbahnen, Krempelläden wechseln sich mit Fast-Food- Restaurants im Erdgeschoss ab. Plötzlich öffnet sich die Front : Holzbänke an Holztischen, wie man sie vom Campingplatz her kennt, voll besetz mit gestikulierenden Biertrinkern und -trinkerinnen , abgegessene Teller mit gekreuztem Besteck zur Seite geschoben, Arme heben sich, neue Biere zu bestellen, Man „ enjoyt the life „ vor der Geräuschkulisse irgendeiner hämmernden Fast- Food- Musik , durchdrungen von dem Straßenlärm. |
Australien (21)
So, 03/04/2007 - 18:25
PHOTOGRAPHIE-BILDER Ich photographiere Bilder- nicht Abbilder einer vereinbarten Außenwelt Ich photographiere Bilder meiner Vorstellungswelt- Ich habe Serien von Bildern photographiert ! In Erinnerung tauchen jetzt auf : Ich sollte diese Bildergalerie aufarbeiten und in Buchform zusammenfassen! Das wird ein ganz besonderes Erlebnis! |
Australien (20)
So, 03/04/2007 - 18:24
SEHNSUCHT NACH DEM SPARGELBEET Ich bin mir nicht sicher, ob ich je gewagt habe, das Spargelbeet zu beschreiben. Diese Szene aus der frühen Kindheit ist ein Bestandteil meines täglichen Lebens geworden , wird immer wieder herbeizitiert und von Gehirnzelle zu Gehirnzelle weitergegeben , um ein bestimmtes Lebensgefühl wieder zu erwecken. Ich habe mehrmals den Anlauf gemacht, Spargelbeete nach ihrer Ernte , wenn die Spargelstangen durchgeschossen sind und zu kleinen Miniaturbäumchen aufwachsen und die sich im Winde wiegenden Spargelwälder bilden, zu photographieren , um meine Erinnerung an dieses ruhige und feste Lebensgefühl noch enger an mich zu binden- aber immer wieder habe ich davon Abstand genommen, weil ich wusste, dass ich dann mein Lebensgefühl literarisieren und ein für alle mal zerstöre. Und auch aus diesem Grunde habe ich das Spargelbeet nie mehr erwähnt- es aber ständig vor mir gehabt. Heißer , staubiger Sommer in Wietzetze. Ich liege auf dem Rücken in einer Furche im Spargelbeet. Der Spargel ist hochgewachsen , die Ernte, die Arbeit , das aufgeregte Einbringen nach dem Spargelstechen am frühen Morgen vergessen, die Sonnenstrahlen spielen mit den seidenweichen Ästchen des Spargelstrauches , die der Wind in ein gleichmäßiges Wiegen des Stammes in einem betörenden Rhythmus schwingt . Viel hat dieses Gefühl mit der Benommenheit des Sommers, den rhythmischen Lichtreflexen auf den Augenlidern zu tun, aber dies es alles sind nur die physikalischen Randbedingungen , die auslösende Funktionen haben können. Was das Heraufbeschwören dieses Lebensgefühls für mein tägliches Bewusstsein ausmacht, ist das Entscheidende: Ich habe schon einmal vom Spargelbeet erzählt ! Mein verehrter Lehrer auf dem Gymnasium, Herr Dr. Lennert, der uns später verlassen hat und eine Professur in Berlin angenommen hat - was in unseren Jugendaugen etwas Außerordentliches war - hatte uns zur Aufgabe gemacht, von einem Tag auf den anderen eine Geschichte aus unserer Kindheit aufzuschreiben. Damit zollte er uns Respekt vor unserem, zwar noch jungen, aber für uns bedeutenden Alter und er entlockte uns Reflexionen über das eigene Leben. Er war ein guter Lehrer. Ich hatte den Klassenkameraden schon vor dem Unterricht mein vollgeschriebenes aus Heft gezeigt und ihre Neugier geweckt. Sie kannten meine spannenden Räubergeschichten aus Böhmsholz , wo wir gemeinsam im Jugendlager zur Nacht Geschichten erfanden , um uns das Einschlafen möglichst gruselig zu gestalten. >Australien- Weg nach Hause Ich bin auf dem Weg nach Hause. Der Weg begann auf der Burgwallschanze und das Ziel musste aus dem rohen Klotz emotionaler Vorstellungen herausgehauen werden. Es ist viel Schutt angefallen beim Aufbau der Schanze als Bauwerk und der Beseitigung vom Ballast, welchen das Erwerbsleben aufgehäuft hatte. Es ist aber nichts zerschlagen worden ,was man gerne behalten hätte. Es waren Befreiungsschläge , die nur scheinbar Unüberwindbares in Container verfrachtet haben |
Australien (19)
So, 03/04/2007 - 18:19
TRUCK Der Greyhound- Bus hatte sich in Gegenrichtung neben den diagonal geparkten riesigen Truck gestellt. ( Truckfahrer in Arizona sein ! ) |
Australien (18)
So, 03/04/2007 - 18:17
FLY TO THE GREAT BARRIER REEF Nachts um Halb-Drei sitze ich beim Licht aus der offenen Badtür am Schreibtisch eines Strandhotels in der Airlie-Bay an der Ostküste Australiens und stelle fest, dass ich „crazy“ bin- und zwar ohne wenn und aber- einfach ver- rückt in eine eigene Welt, die von andren Vorstellungen und holder Phantasie bestimmt wird, aber ich bin glücklich. |
Australien (17)
So, 03/04/2007 - 18:13
ZWISCHEN HORSESHOP BAY UND AIRLIE BAY Hinter dem Strandhotel und der Restaurantzeile weitet sich die Horseshow Bay zu einer tiefen Bucht grünen Hinterlandes bis zu den Geröllfelsen hin . Auf grüner Weide grasen die Pferde, deren Spuren wir abends beim „Sonnenuntergang“ -Spaziergang gequert hatten . Mrs Soundso hatte dieses Land zur Gründung einer Ranch im Jahre Soundso gekauft.. stand auf einer großen Erläuterungstafel am Wegesrand.... Wir biegen nach Stunden in die Airlie- Bay ein, finden ein schönes Hotel am Strand trinken am frühen Nachmittag unseren Kaffee mit Milch und Zucker. Unsere Probleme sind gelöst! |
Australien (16)
So, 03/04/2007 - 18:03
CAIRNS Unsere Art zu reisen – nur das unbedingt Notwendige vorher zu 0rganiseieren , dass man nicht plötzlich im luftleeren Raum steht- hat etwas unvorhersehbar Aufregendes an sich, und es wäre töricht, dies durch ein vorgreifendes Management ersetzen zu wollen. Es wäre tödlich langweilig , und Reisen würde nur noch eine Bestätigung dessen, was man sowieso erwartet hat. Nein, es muss schon das Quäntchen Überraschung bleiben, es muss schon etwas Erschreckendes passieren können, wenn es denn schlussendlich alles gut geht! Wir warteten in der Nacht auf dem Flughafen auf ein Taxi, das uns in unser vorbestimmtes Bettchen bringen sollte. Es war angenehm warm, es regnete in die Blätter der tropischen Bäume. So wurde die Stunde nicht zu lang. Das war schon das erste überraschende Erlebnis: Nacht in den Tropen vor dem Flughafengebäude Cairns II. T eil Auf dem Werbestadtplan fanden wir, nicht weit von unserem Ressort entfernt, einen grünen Fleck auf der Karte. – angegeben mit „Jungle Boardwalk“ und „Flecher Botanic Garden“ . Wir stiefelten , nun schon geübt im Straßenrandwandern an Hauptstraßen entlang—die Hotelfachleute hinter dem Tresen hatten uns nicht weiterhelfen wollen oder können—vermutlich waren sie noch nie im Botanischen Garten gewesen und verwiesen uns immer wieder auf ihre Touristenattraktionen , alles Fahrten mit Bussen z.B nach Kuranda , der Skylift ist leider gerade wegen Reparaturarbeiten stillgelegt, aber wir können „Rafting“ buchen, Drachensegeln auf dem Meer haben sie uns nicht angeboten und zollten so unserem Alter Respekt. Dass wir dann nach einem gequälten freundlichen Lächeln zu Fuß das Ressort verlassen haben, haben sie sehr erstaunt mit einem gequälten Lächeln quittiert, und ich möchte keine Vermutungen anstellen, was sie gedacht haben mögen. |
Australien (7)
So, 03/04/2007 - 16:17
CANBERRA-LEHRSTUNDE IN STADTPLANUNG Und wieder eine Lehrstunde in Stadtplanung. |
Australien (6)
So, 03/04/2007 - 16:04
CANBERRA Sydney hat Fragen aufgeworfen, die nur durch ein Studium der Geschichte Australiens gelöst werden können. Wie ist es möglich gewesen, innerhalb von Jahrzehnten – mit den Anfangs Schritten insgesamt vielleicht zweihundert Jahren- eine solche moderne, pulsierende Weltstadt aufzubauen. Und mit Blick in die Zukunft zu entwickeln ? War es die Kraft aus der Ausbeutung der Strafgefangenen , waren es deren Nachkommen ? Waren es die freiwillig eingewanderten aus allen Erdteilen ? War es die ökonomische Einbindung in den pazifischen Raum ? Waren es ausländische Investoren, etc,etc, etc.? Erwartungsvoll stiegen wir in Katoomba nach zwei herrlichen Tagen in den Blue Mountains in den Zug nach Canberra: Wie muss erst die Kapitale des großen Landes Australien aussehen, wenn die Provinzmetropolen zu solch blühenden Weltstädten geworden sind ? Der Hotelier in der Rezeption im Three- Sister-Hotel hatte nur gespottet, als wir sagten, dass wir nach Canberra fahren : Was wollen Sie da ? Da ist Nichts. Es wurde ein Sonntag Morgen voller Schrecken ! Ganz früh am Morgen war ich durchgefroren aufgewacht. Trotzdem die Klimaanlage abgestellt worden war, hatten sich die arktischen Temperaturen im Raum gehalten , und erst nach dem heißen Bade in der komfortabel großen Wanne erwachten die Lebensgeister , und wir freuten uns auf das warme outback an diesem sonnigen Morgen. Wir rafften uns auf , unser Pflichtprogramm zu erfüllen und suchten das alte Parlamentsgebäude auf. Welch eine Überraschung ! Das Parlamentsgebäude ist so verlassen worden, wie es bis zum letzten Tage genutzt worden ist. Liebevoll sind Details erhalten, werden Geschichten mit einzelnen Abgeordneten erzählt , mit Photos dokumentiert, eine lebendige Welt der politischen Geschichte Australiens ! Ergänzt wird diese Museumsausstellung durch eine Portraitgalerie berühmter Australier, Schriftsteller, Musiker, Banker, erfolgreiche Geschäftsleute, sozial engagierte Bürger, Aborigines, Weiße, Farbige , - alles, was jemals Bedeutung im australischen Leben gehabt hat, und natürlich alle berühmten Sportler ! Ein ganz lebendiges und auch für Fremde interessantes Erlebnis. Und nun auf , in das Neue Parlamentsgebäude unter dem Grasdach, wo die jetzige Geschichte, die Geschichte der Zukunft geschrieben wird : Wir verließen des noble, weiße Haus der australischen Geschichte, ganz positiv gestimmt, und näherten uns voller Erwartung dem neuen Parlamentsgebäude. Was mag Politiker bewogen haben, sich in einem riesigen Bunker, über dem eine Omnibusgroße Fahne auf einem Monstrum von Mast weht, zu verschanzen ? Die Fassade mit großen Öffnungen ist nur eine vorgesetzte Kolonade , dahinter verbergen sich Schießscharten mit schusssicherem Glas. Aus den seitlichen Löchern unter dem Grasdach – bombensicher ! – meint man, Kanonen blitzen zu sehen .. Das ganze Areal durch dicke Mauern mit gestuften Schusslöchern versehen, abgeschirmt. Rundherum ein freier Rayongürtel, gepflastert ,gekiest , Wasserflächen vergittert. Vor wem haben die Entscheidenden solche Angst? Sind sie Diktatoren, die das Volk fürchten ? Regieren sie gegen das Volk ? So wie die Könige und Kaiser, die ihre Pfalzen außerhalb der Städte bauten und ihre Paläste gegen Feinde sicherten und das Volk meinten ? Wer ist denn auf die Idee gekommen, Regierungsviertel und Stadt durch einen künstlichen Stausee zu trennen ? Was bedeutet Demokratie in diesem Lande ? Volksnähe wohl nicht ! |
Australien (5)
Sa, 03/03/2007 - 15:55
SYDNEY-INDOOR-CLOTHING Hier am anderen Ende der Welt ist alles anders. Wofür möchtest Du hier bei 30 Grad im Schatten einen Pullover oder eine warme Jacke oder nach den Auslagen zu urteilen, sogar einen Pelz kaufen? |
Australien (4)
Sa, 03/03/2007 - 15:53
SYDNEY-GOCKELHÄHNE (EINZIG LEBEN) Der Direktor des Johanneums zu Lüneburg hatte mir bedeutet, dass ich das Abitur an seiner Schule nicht machen würde und meine Mutter hatte er getröstet, dass zwei ihrer Kinder Abitur gemacht hätten und der letzte nun eben nicht.. Da begann es die Familie Gehrmann mit der Angst zu tun. Auch Klein-Tülchen sollte nicht Jazzmusiker werden , sondern Abitur machen. |
Australien (3)
Sa, 03/03/2007 - 15:39
SYDNEY-SKIZZEN-ADJUNKT-KONJUNKT Auf der ganzen Reise hast Du nach mir gerufen, aber Du hast ja nur zwei Tickets gekauft. Du wolltest mich nicht dabeihaben. Du wolltest nur Eindrücke sammeln, na bitte ! Volller Wut und dann wieder in Resignation denken wir an Berlin, unsere Stadt. Im zauberhaften Aquarium, das mit viel Einfühlungsvermögen gestaltet ist ud die Fische uns Eleganz in der Bewegung gelehrt haben, haben wir uns über den gnadenlos in die Ohren eindringenden Geräuschmüll der lautstarken Hintergrundmusik beklagt... aber in Berlin muss man noch dazu die Augen schließen vor der Verwahrlosung und dem achtlos weggeworfenen Müll in allen Ecken. Was haben wir für eine Jahrhunderte Jahre alte Kultur und lassen sie im gegenständlichen und geistigen Müll des trivialen Alltages untergehen. Hier , am sogenannten Ende der Welt wird das kleine Portrait von Rubens , der kleine Braque, der Leger und Picasso – und seien es noch so kleine Nebenwerke- an ganz besonderer Stelle an die Museumswand gehängt. Wie lange wird diese Verehrung anhalten gegenüber unserem Europa ? Im Chinesischen Garten: Was Menschenhand gemeinsam mit der Natur erreichen kann zeigt das Aquarium, auch der chinesische Garten . wenn sich die Ausprägung sich den Gesetzen der Natur unterwirft. Im Museum für Geschichte: Der erste fest gebaute Schlafsaal für die Gefangenen ist das Geschichtsbuch dieser Stadt, Geschichte wird in aller Härte unverbrämt gezeigt, man ist erschüttert. Im städtischen Museum: Hier ist das Museum voller Kinder, denen mit Stolz die modernen Werke ihrer Eltern gezeigt werden Es sind noch suchende Werke, aber die Aborigines sind geschlossen im lower level zusammengehalten. Einfältigkeit wird nicht der weitere Weg sein. Hier ist Zukunft gefragt mit einem großen Fragezeichen, ein offenes, zwar gewundenes, aber eindeutiges Zeichen. |
Australien (2)
Fr, 03/02/2007 - 15:32
TRAUM UND TINITUS (BURGWALLSCHANZE) Ich kann diese Aufregung nicht mehr ertragen ! In meinem Alter muss ich auf mich Rücksicht nehmen! Außerdem habe ich etwas anderes vor, als mich über ein neues Architekturbüro aufzuregen! Der Verrückte Traum mit der Folge des Tinitus – Aufbau eines neuen Büros- ist nicht aus meinen Gedanken zu vertreiben. Wie oft bei Träumen steckt in ihnen ein Fünkchen Wahrheit, ein im wachen Zustand nicht bewältigtes oder besser, verdrängtes Problem. Ich gehe von der Vorstellung , oder sollte ich sagen: Illusion ?, aus, dass die Burgwallschanze oder die Bildergalerie auch ohne mich wie selbstverständlich in eigener fremder Organisation bestehen und erfolgreich sein wird. Der Traum hat deutlich vor Augen geführt, dass dem nicht so sein wird. Wenn das Projekt weiterhin- später auch ohne mich- erfolgreich sein soll, muss ich eine wohldurchdachte Organisation aufbauen, die alle Beteiligten nicht nur emotionell motiviert, wie ich in dem Schreiben an Dr. Dietrich schon mal vorsorglich „ angemahnt „ habe, sondern deren Handeln eindeutig bestimmt. Nur zu sagen, der und die sollen dies und das machen, ist ohne weitere Wirkung ,wenn nicht festgelegt wird, wann und wie! Also steht mir noch viel Arbeit ins Haus ! |
Australien (1)
Do, 03/01/2007 - 15:18
BRISBANE Brisbane ist eine Stadt, die am offenen Herzen ohne Narkose massakriert worden ist. Im „Center „ der Stadt, der Kreuzung zweier Hauptstrassen, als Fußgängerstrassen umfunktioniert,, ist mitten auf der Strasse in Kreuzungsmitte ein wild postmoderner WC und Müllcontainer hineinkomponiert worden, vor dem sich die Polizei mit ihren Wagen postiert hat, um die bei lautem Musikmüll in allen Sprachen schreienden Backpacker mit Argusaugen zu bewachen. Das nennt man Life-Stile. Kinder, Kinder, muss es denn immer dasselbe sein, das mit uns getrieben wird? Warum erst immer diese Miesmacherei am Abend davor? Warum uns erst die ganze unmögliche Hässlichkeit einer verkorksten Innenstadt vor Augen führen ? Und erst nach großem Lammento die moderne Großstadt im Sonnenlicht vorführen ? Warum das ganze Theater ? Die erste Generation von Planern und Stadtpolitikern muss gestorben oder mit Stumpf und Stil ihrer Macht enthoben worden sein und durch eine neue Generation, die den weltweiten Anschluss gefunden hat, ersetzt worden sein. Ganz gegen mein Vorhaben habe ich angefangen wieder Architektur zu photographieren.. Das sind Abbilder von Menschenwerk – auch gut- keine der Natur- besser ! Nachtrag von der See: |